Donnerstag, 5. Juli 2018

| Rezension | Smaragdgrün



Fakten

 
Originaltitel: -
Originalsprache: Deutsch 
Autor: Kerstin Gier
Erscheinungsdatum: 2011
Buchreihe: Rubinrot
Seitenanzahl: 482 Seiten
 
Cover
 

Inhalt 

Gwendolyn ist am Boden zerstört. War Gideons Liebesgeständnis nur eine Farce, um ihrem großen Gegenspieler, dem düsteren Graf von Saint Germain, in die Hände zu spielen? Fast sieht es für die junge Zeitreisende so aus.

Doch dann geschieht etwas Unfassbares, das Gwennys Weltbild einmal mehr auf den Kopf stellt. Für sie und Gideon beginnt eine atemberaubende Flucht in die Vergangenheit. Rauschende Ballnächte und wilde Verfolgungsjagden erwarten die Heldin wider Willen und über allem steht die Frage, ob man ein gebrochenes Herz wirklich heilen kann ...

Meine Meinung

Smaragdgrün“ ist der Abschluss der Edelstein-Trilogie und von einem Ende erwarte ich schon so einiges. Das Buch erfüllt diese Erwartungen nur bedingt. Und das größte Problem ist nach wie vor, das ganze Drama, welches immer und immer wieder Überhand nimmt. Dabei hat Kerstin Gier nun wirklich genug Werkzeuge geschaffen, um ohne dieses ganze Teeniegedöns auszukommen.

Leider, ist es dennoch ständig präsent. Protagonistin Gwendolyn ist ständig am Rumjammern und schwärmen. Auch hier gilt dasselbe wie in den vorherigen Teilen: der Leser kann es nicht nachvollziehen. Wenn ich glauben soll, dass sie Ach so schrecklichen Liebeskummer hat dann sollte die Geschichte doch bitte nicht innerhalb von zwei Wochen spielen und der Typ, dem sie sabbernd hinterher schmachtet, nicht ein filmreifes Arschloch sein, der die Protagonistin wie ein Stück Dreck behandelt. Und das alles nur, weil er sie natürlich beschützen will.

Glücklicherweise, ist dieser überstrapazierte Handlungsstrang dann zur Mitte des Buches endlich abgeschlossen und selbstverständlich reiten Gwendolyn und Gideon gemeinsam in den Sonnenuntergang. Das einzig Positive was ich dieser Story abgewinnen kann ist, dass Gwendolyn das alles ziemlich selbstironisch kommentiert und Xemerius lustige One-Liner bringt, um das ganze künstlich aufgebauschte Drama durch den Kakao zu ziehen. Hin und wieder könnte man sogar auf die Idee kommen, dass die Autorin eben diese Insta-Lovestorys auf den Arm nimmt.

Die eigentliche Handlung dümpelt in der ersten Hälfte vor sich hin. Hin und wieder wird zwar mal ein Hinweis eingeworfen, aber wirklich voran kommt die Handlung nur bedingt. An sich muss ich sagen, hat die Trilogie eindeutig nicht genügend Story, um in drei Bücher zu passen. Da wäre ein Einteiler mit packender Story (und ohne lästige Liebesgeschichte) um einiges einprägender gewesen. Aber gut, es gibt nun mal drei Teile. Und die sind ja auch amüsant und irgendwo haben sie was, sonst würde man die Bücher ja nicht so wegsuchten.

Nach der Hälfte nimmt die Geschichte dann etwas an Fahrt auf, die Auflösung des Rätsels rückt näher. Die Lösung ist nicht wirklich überraschend und war dem aufmerksamen Leser ohnehin klar. Und auch hier wird der Liebesgeschichte viel zu viel Raum gewährt, sodass alles andere untergeht. Das Finale dümpelt dann irgendwo im Mittelmaß vor sich hin und will nicht so wirklich zünden. Die Bösen erklären für den zurückgebliebenen Leser ihre Beweggründe, die Guten haben natürlich unbestreitbar recht. Selbstverständlich sind die Ziele des Antagonisten so unmenschlich, dass man den Protagonisten ohne Einschränkungen recht gibt. Wo kämen wir auch hin, wenn der Antagonist mal nicht größenwahnsinnig wäre und man dem Verständnis entgegenbringen könnte? Aber gut, das geht nicht auf Kerstin Giers Kappe, das ist eher ein Problem, welches ich mit dem Genre habe.

Fazit


Das klingt immer so, als würde ich die Buchreihe total hassen. Das tue ich nicht. Es ist angenehme Lektüre, für zwischendurch. Man fliegt nur so durch die Seiten; größtenteils sind die Charaktere echt sympathisch, die mit einer gewissen Ironie die Geschichte erzählen. Und auch die Grundidee weiß zu überzeugen; sie verliert mit voranschreiten der Handlung nur an Schwung. Weil die Liebesgeschichte Überhand nimmt. Und das ist es, was bei mir wirklich überhaupt nicht gut ankommt. Das ist aber nicht die Schuld der Autorin, das ist einfach das Ergebnis von jahrelangem Teeniegedöns und Insta-Lovestorys. Da hat man irgendwann den Kragen voll und dann kann man das in einer eigentlich netten Geschichte nicht mehr ignorieren. Denn „Smaragdgrün“ und seine Vorgänger ist eine nette Geschichte, die man wirklich genießen kann!

Ich glaube, ich habe mir mit dem Reread meine guten Erinnerungen kaputt gemacht :D.

 3/5 Sternen


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