1. Kapitel (S. 10 – 24) || Sadies POV
Schauen
wir uns doch mal an was Sadie so für hochinteressante Sachen von sich
zu geben hat. Also, ich erwarte absolut gar nichts. Außer vielleicht
Gejammere und einige Ausraster meinerseits. Aber vielleicht täusche ich
mich ja auch … haha, sorry. Ist 8 Uhr früh, mein Hirn ist noch nicht
ganz da. Natürlich, werde ich mich aufregen.
Sadie
fragt ihre Mutter ob diese zur Arbeit gehen wird und wir erfahren auch
sofort dass die hochschwangere Mutti sich nur in Unterwäsche auf ihrem
Bett rumwälzt. Was hat die Frau denn bitte für einen Job? Seit wann kann
man sich aussuchen ob man zur Arbeit geht? So einen Job möchte ich auch
mal haben. Kann man natürlich machen, aber ob man den Job dann noch hat
ist natürlich die zweite Frage.
Die
Beiden haben diesen Job gemeinsam und Jessica, wie Sadie ihre Mutter
liebevoll nennt, meint dass ihre Tochter ohne sie arbeiten gehen soll.
Und genau das hatte Sadie mittels ihrer Kristallkugel auch
vorausgesehen. „Es war mein erster Ferientag,
doch anstatt nun wie ein normaler Teenager den Sommer genießen zu
können, erwartete Jessica von mir, dass ich Geld verdiente.“ (S. 11, Z.
2–5). Äh sorry, aber was ist bitte so unnormal daran über den Sommer zu arbeiten? Genau das machen viele „normale“ Teenager du Hohlbratze! Ich glaube kaum, dass du 24-Stunden-Schichten hast, also kannst du trotzdem wie ein „normaler“ Teenager den Sommer verbringen. Meine Fresse, dieses Gejammer. Da hat man sofort Bock einen Sea Breeze Lesemarathon zu starten.
Sadie
sagt ihrer Mutter, dass diese nicht einfach ihren Job übernehmen kann.
Also haben die den Job doch nicht gemeinsam? Na wat denn nu …? Mutti
jammert noch eine Runde, dass ihr so heiß ist und sie ja schwanger ist
und dies und das weh tut und die Haarspitzen umgeknickt sind, während
Sadie uns verrät dass ihre Mutter nicht mal weiß wie teuer es ist die
Klimaanlage die ganze Zeit laufen zu lassen. Also, ich weiß ja nicht wie
es euch geht. Aber das sind doch mal Sympathiebomben, die beiden
Mäuschen!
Boah,
was ist das für ein Jammerwettbewerb? Können die noch was anderes? Ist
es halt heiß, ja meine Güte! Suck it up! Sadie schiebt das Gejammer
ihrer Mutter auf die Schwangerschaft und wir erfahren auch umgehend,
dass Sadie ihrer Mutter extra Kondome gekauft hatte und sie auch noch
vor dem Date an die Verhütung erinnert hatte. Ne ey, was ist das denn?
Muss ich auch mal ausprobieren, wenn meine Eltern abends ins Bett gehen.
Das Gesicht meiner Mutter könnte eine schöne Weihnachtskarte werden,
während sie mich entweder fragt ob ich bescheuert bin oder lauthals
lacht.
Die
Jammerrunde geht weiter. Sadie fragt sich wer von den Beiden die
erwachsene ist und sinniert dann noch einen ganzen Absatz darüber, dass
Mama kein Verantwortungsbewusstsein hat. Ich habe jetzt schon keine Lust
mehr. Die machen ja nix anderes als zu jammern!
Sadie
ergibt sich und übernimmt den Job ihrer Mutter. Aha, das funktioniert
ja leicht. Muss ich auch mal ausprobieren; andere Leute für mich
arbeiten zu schicken. Die Hohlbratze fährt also los auf die exklusive
Insel, auf der die Mutter arbeitet. Dem Pförtner erklärt sie, dass Mama
ganz ganz furchtbar krank ist und sie die Vertretung ist. Daraufhin
kommen zwei Sicherheitsleute heraus spaziert und wollen Sadies Tasche
kontrollieren. Sadie kriegt schiss und fragt sich warum sie auf die
beiden gefährlich wirkt. Boah ne! Haselocke, in dem Haus wohnt ein
reicher Schnösel. Das hat nichts damit zu tun, dass du gefährlich
aussiehst. Das nennt man Routine und Sicherheit! Sind immerhin
Sicherheitsleute und so! Jedenfalls, wird Sadie der Eintritt nicht
weiter verwehrt und sie tuckert mit ihrem Fahrrad auf das Gelände.
Augenblicklich ist sie erschlagen von dem Anblick des Anwesens. Wie es
aussieht? Keine Ahnung, steht hier nicht! Denkt euch dass doch bitte
selber aus!
Sadie
betritt das Haus durch den Dienstboteneingang und latscht eine Runde
durch das halbe Haus bis sie mal die Küche findet. Dort trifft sie auf
eine Frau, die sie fragt was sie da zu suchen hat. Alle Anwesenden in
der Küche drehen sich zu Sadie um und sie hält uns erstmal einen
Vortrag, dass sie nicht gerne im Mittelpunkt steht und so unglaublich
viel Verantwortung trägt und auf ihre Mama aufpassen muss und deswegen
keine Zeit für Freundschaften hat und sie hat „[…] die Kunst perfektioniert, uninteressant zu sein.“ (S. 15, Z. 25–26) Meine Fresse, wie kann man nur so viel jammern. Geht man sich da nicht irgendwann selber auf die Nerven?
Eine
der Frauen sagt Sadie, dass sie nicht einfach den Job ihrer Mama
übernehmen kann und dass diese im Herbst nochmal vorbeischauen soll.
Sadie ist nicht so scharf darauf das einzige Einkommen zu verlieren und
deswegen … sorry, ich muss immer noch lachen. „Also schüttelte ich meine Erwachsenenstimme aus dem Ärmel.“ (S. 16, Z. 21–22)
Was ist denn bitte eine Erwachsenenstimme? Wie kann ich mir das
vorstellen? Ich glaube, ich weiß was damit gemeint ist, aber die
Formulierung ist einfach nur extrem mies und verbessert mein Bild von
Sadie nicht gerade.
Sadie
versucht ihre Vorgesetzte zu überzeugen indem sie ihre Qualitäten
aufzählt. Die im Übrigen nichts weiter sind als Eigenschaften die jeder
zu einem Job mitbringen sollte; nämlich Pünktlichkeit und
Zuverlässigkeit. Also, wirklich hervorheben tut sie sich damit nicht
gerade. Aber was weiß ich schon? Ich lebe auch nicht in einer
Fantasiewelt …
Ms
Mary, wie die Dame heißt, wurde von Sadie beeindruckt. Ähm, mit was
denn bitte? Mit normalen Dingen, die jeder mitbringen sollte? Das ist ja
grauenhaft, dass Sadie durch normale und durchschnittliche
Eigenschaften so hervorgehoben wird. Jedenfalls, bekommt Sadie den Job
oder darf ihn behalten oder wie auch immer man das nennen will.
Sadie
wird die Aufgabe übertragen die Bibliothek des Hauses zu putzen und dem
Leser werden wertvolle Haushaltstipps mit auf den Weg gegeben a lá „Nachdem Staub ja nun mal sinkt, fing ich besser oben an.“ (S. 18, Z. 16–17)
Ach Dankeschön, weil ich das auch überhaupt nicht selbst gewusst hätte,
wie man ein dämliches Regal entstaubt. Das kriegt jeder grenzdebile
Drittklässler hin …
Kurz
darauf hat Hohlbrätzchen dann ihre Mittagspause und uns wird
ausführlich beschrieben was sie isst und was sie trinkt und es fehlt nur
noch dass erwähnt wird, wie oft sie ihr Sandwich kaut, damit es auch
alles schön anschaulich ist. Sobald das Mittagspäuschen vorbei ist muss
Sadie zurück an die Arbeit. Ja, ich schreibe das alles so schön
ausführlich, weil Abbi Glines sich ja auch nicht zu schade ist jedes
uninteressante Detail zu erzählen und wieso sollte ich alleine leiden?
Jedenfalls,
kriegt Sadie jetzt mal spitz dass das Sommerhaus von Jax Stone ist.
Einem absoluten Teenieschwarm und der wahr gewordene feuchte Traum aller
13- jährigen. Sadies Vorarbeiterin schwingt auch sofort eine feurige
Rede, dass Sadie rausgeschmissen wird, sollte sie damit nicht
klarkommen. Ich werde wohl nie verstehen, was an Stars so toll sein
soll. Ja, ich habe auch meine Lieblingsbands und -serien, aber muss man
sich deswegen wie ein kreischendes Etwas aufführen? Mein Gott, die gehen
genauso auf Klo, wie ich auch.
Sadie
sagt, sie kommt mit allem klar und macht sich wieder an die Arbeit und
grübelt auch sogleich über Jax' Stone Charakter. Seine oberflächliche
Art würde sie ja nur doof finden. Meine Fresse, voreingenommen ist die
aber nicht, oder? Nur weil er ein Teeniestar ist muss er nicht unbedingt
das Arschloch vom Dienst sein. Also, er wird es wahrscheinlich sein,
immerhin ist das ein Abbi Glines Buch, aber ihre vorschnelle
Meinungsbildung ist auch nicht grade das Gelbe vom Ei. Boah, ich komm
mit dem Mädel nicht klar. Irgendwie ist das so weinerlich geschrieben.
Allgemein
hat Sadie nichts für Jungs übrig. Aber nicht weil sie schüchtern,
lesbisch oder asexuell oder unsozial ist. Nene, sie hat keine Zeit sich
zu unterhalten. Ja ne ist klar. Du sollst die ja auch nicht heiraten,
aber ein bisschen Smalltalk ist auch nicht zu viel verlangt.
Sadie
verfällt in einen packenden und spannenden Monolog, darüber dass sie
ihrer Mama ähnlich sieht und sie schon eine beträchtliche Geldsumme für
Kondome ausgegeben hat, weil ihre Mutter tausende Verehrer hatte. Achja,
und das Sadie nicht so werden will wie ihre Mama. Weil sie ja durch
gutes Aussehen automatisch wie ihre Mutter sein würde, wenn sich ein
Junge für sie interessiert. Finde den Fehler!
Es
wird ein Cut gemacht, Sadie ist zu Hause und ihre Mama meckert darüber
wie anstrengend es ist schwanger zu sein. Während Sadie daran denkt, wie
sehr sie versucht hat zu verhindern, dass Jessica schwanger wird.
Mäuschen, du kannst da nicht viel ausrichten, außer du platzt ins
Schäferstündchen rein und brüllst: „Zieh ihn raus!“
Der
endlose Jammermonolog geht weiter. Wir erfahren, dass Sadie schon immer
für sich selbst sorgen musste, ihre Mutter unfähiger in der Küche ist
als mein Schwager und so weiter und so fort.
„Ich
eilte in die kleine Küche zurück, holte mit einer Gabel eine einzelne
Spaghetti-Nudel heraus und schleuderte sie an die Wand hinter dem Herd.
Sie blieb hängen. Aha, die Nudeln waren fertig!“ (S. 23, Z. 29–33)
Ich dachte mir, dass muss ich abtippen, sonst glaubt mir das keiner.
Nicht nur Putztipps, auch Kochtipps gibt es also gratis zu dem Buch
dazu. Wer kocht noch so Nudeln? Ich spüre schon die Nackenschelle, wenn
ich es wagen sollte die Küchenwand auf diese Art zu ruinieren. Aber hey,
was weiß ich denn schon? Ich bin schließlich keine super unabhängige,
putzende, siebzehnjährige mit atemberaubendem Aussehen.
Jessica
fragt ihre Tochter was das soll und Sadie erwidert, dass sie das mal im
Fernsehen gesehen hat. Achso ja! Macht Sinn! Und ich habe mir Sorgen
gemacht.
Das
Kapitel endet mit Selbstgefälligkeit von Sadies Seite aus und Faulheit
von Jessicas Seite aus. Also, ich bin absolut geflahst von diesem
Kapitel, so gut, so tiefgründig, so spannend … nicht. Over and Out, ich
ess' mal meinen Kartoffelbrei weiter, der müsste fertig sein, auch wenn
meine Wand das nicht bestätigt hat.
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