2. Kapitel (S. 26-40) | Sadie POV
So,
machen wir weiter. Ich würde ja gerne ein bisschen zusammenfassen was
bisher alles so passiert ist, aber bis auf einige wertvolle
Haushaltstipps und eine Ehrenrunde Gejammer ist ja nichts passiert.
Genau so hält man den Leser doch bei der Stange um ein Buch zu
verschlingen.
Sadie
berichtet, dass am zweiten Tag schon alles viel glatter läuft. Sie
rennt durch das Haus und putzt, macht halt ihren Job. Ihr fällt es auch
nicht schwer, dass Haus eines Stars zu putzen. Warum sollte es auch? Der
geht genauso auf Toilette wie jeder andere auch. Eine Sache macht mich
aber stutzig. „Der Raum sah überhaupt nicht so aus, wie man es bei einem Promi erwartet hätte.“ (S. 26, Z. 25-26)
ah ja, wie sieht denn in der allgemeinen Vorstellung das Zimmer eines
Rockstars aus? Wenn ich jetzt berühmt werden würde (was glücklicherweise
niemals passieren wird) wie würde man sich denn mein Zimmer vorstellen?
Ich bleibe doch trotzdem die nerdige Rockmusik liebende Leseratte,
deren Wände mit Zitaten und deren Schränke mit Fotos voll gekleistert
sind. Das kann man doch gar nicht verallgemeinern. Ernsthaft, wie stellt
man sich so ein Zimmer denn vor?
Sadie
begutachtet das Zimmer, welches mit Baseball Trophäen vollgestopft ist,
genauer. Aha, also doch ganz normal und individuell. Finde den Fehler!
Jedenfalls, schaut sie sich auch die Bilder an und bei dieser
Gelegenheit erfahren wir auch gleich, dass Prachtbursche Jax ungefähr im
Alter von vierzehn zum Teeniestar wurde.
An
der anderen Wand hängen unzählige Gitarren, einige auch signiert. Gut,
eine teure Sammlung, aber ob das nun wirklich so ungewöhnlich ist wage
ich als Tochter eines Gitarrensammlers einfach mal anzuzweifeln. Und ich
bin ein bisschen geschockt, dass Jax keinen völlig verkalkten
Musikgeschmack hat. Eine seiner Gitarren wurde nämlich von „Jon Bon
Jovi“ signiert. Hui, das ist sogar ziemlich genau mein Musikgeschmack.
Diese Vorliebe habe ich von Mama geerbt.
Sadie
macht ein riesiges Theater daraus, der in einen seitenlangen Monolog
ausartet, dass sie sich erlaubt hat kurz persönliches Interesse zu
entwickeln. Boah, was ist sie denn für eine Dramaqueen? Ich finde es
vollkommen normal, persönliche Zimmer interessant zu finden. Dass sie da
so einen Aufstand macht, kann ich gar nicht nachvollziehen.
Die
Chefin, Fran, kommt ins Zimmer und berichtet, dass die Familie Stone
nun eingetroffen ist und sich das Personal zurückziehen soll. Als die
Beiden zum Personalaufzug gehen, fällt Sadie eine Flasche runter und sie
muss kurz etwas aufwischen. Fran wird nervös und ich frage mich was das
bitte für abgehobene Leute sind, die ihr Reinigungspersonal nicht sehen
wollen. Beziehungsweise, dass das Personal Schiss kriegt eventuell mal
auf ein Familienmitglied zu treffen. Ich glaube, das werde ich nie
verstehen, aber ich mache meine Toilette ja auch selbst sauber.
Und
da haben wir die erste Begegnung. Gar nicht konstruiert oder so. Jax
Stone höchstpersönlich steht vor Sadie und glotzt sie an. „Auf seinem sexy Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, woraufhin meine Wangen zu glühen anfingen.“ (S. 29, Z. 13-15)
ach schön, gleich zwei Dinge an denen ich mich aufgeilen kann. Was
bitte ist ein sexy Gesicht? Wie wäre es mal mit Beschreibungen? Soll ich
mir jetzt einen x-beliebigen Kerl, den ich als sexy empfinde,
vorstellen? Dankeschön! Und warum bitte wird Sadie jetzt rot? Dieses
ständige rot werden. Er hat sie angelächelt, na oh mein Gott, da wird
man gleich rot!
Der
Vortrag wird noch durch die genauste Beschreibung der Handhabung der
Arbeitsklamotten ergänzt und dann kriegen wir noch eine Runde
unterschwelliges Selbstlob mit. Den Bedienungsjob hat sie ja durch das
Gesicht ihrer Mutter bekommen, das Vertrauen der Personalchefin aber
durch ihre reservierte Art. Dabei hat Ms Mary gesagt, dass Sadie nur
dabei ist, weil der andere sich krank gemeldet hat. Man kann auch nur
das hören, was man will, ne?
Die
machen da echt eine richtige Wissenschaft draus, wie das Essen serviert
wird. So von wegen: genau synchron die Teller hinstellen, dem Essenden
noch schön im Nacken sitzen, am besten noch die Erbsen zerschneiden und
die Soße Tröpfchenweise in den Rachen tropfen lassen. Nein, das ist doch
einfach nur lächerlich. Ich habe da mal einen ganz unkonventionellen
Vorschlag: lass den Burschen selbst in die Küche gehen und sich sein
Essen holen, damit der seine verdammte Ruhe beim Fressen hat!
Neben
Sadie wird übrigens noch ein gewisser Marcus Hardy (Loverboy aus Sea
Breeze #2) servieren. Die Beiden verlassen die Küche Richtung Esszimmer.
Uhh, jetzt wird’s spannend! Haltet alles fest!
Die
stellen tatsächlich das Essen zeitgleich vor die Nasen ihrer Herren.
Dann verkrümeln die sich in eine Ecke und glotzen dumm aus der Wäsche.
Alter, was ist denn mit Privatsphäre? Oder gibt es sowas nicht, wenn man
einmal in der Woche einen Akkord auf einer Gitarre anschlägt?
Jedenfalls, spricht Jax seine Mutter, wie versprochen, auf das
Collegeproblem seines Bruders an. Die Mutter liefert eigentlich eine
ziemlich gute Erklärung dafür ab, dass sie sich so einmischt; der Junge
muss erwachsen werden und nicht sinnlos alles anfangen und wieder
abbrechen. Aber, als Teenager versteht man ja in den seltensten Fällen
dass die Eltern durchaus auch mal den Mund aufmachen, weil sie es besser
wissen.
Saide
geht wieder runter in die Küche und wird gleich mit einem Vortrag ihrer
Chefin empfangen, dass sie am Abend das Essen auftragen soll und
deswegen eine Uniform braucht. Außerdem, wird noch gesagt, dass Sadie ja
bewiesen hat dass sie hart arbeiten kann. Bitte? Weil sie Staub
gewischt hat? Na okay, ist ja schließlich auch eine Wissenschaft. Und
dass sie auch Reife bewiesen hat, weil sie noch nicht kreischend Jax
Stone betatschten wollte. Ob das wirklich was mit Reife zu tun hat, sei
jetzt mal dahingestellt.
Okay,
ich nehme alles zurück. Die Mutter ist Bitchie McBitch Bitch. Sie sagt
ihrem Sohn im Prinzip, dass sie der einzige Grund ist, dass er so
erfolgreich ist. Weil sie ihn ja ordentlich unter Druck gesetzt hat.
Kurz darauf müssen die beiden Sklaven dann – zeitgleich – die Teller
wieder wegnehmen und auch noch nachfragen, was die denn trinken wollen.
Sadie spürt Jax’ Blick, der natürlich die blausten blauen Augen aller
blauen Augen hat. Boah, das ist ja mal gar nicht auffällig. Schmeiß die
doch gleich in einen Raum, schließ ab und dann wird wild drauf
losgevögelt. Dann kann ich mir die restlichen 300 Seiten definitiv
sparen.
Mama
Stone möchte einen Wein und Jax möchte einen Eistee. Während der
Bestellung glotzt er Sadie die ganze Zeit an. Okay, jemanden anschauen,
weil man ihn attraktiv findet kann ich ja noch verstehen. Aber jemanden
Hemmungs – und schamlos anglotzen ist etwas ganz anderes. Wieso finden
diese hohlbratzigen Weiber in solchen Büchern das immer voll süß und
attraktiv? Ich finde das mega gruselig wenn mich ein Kerl die ganze Zeit
anglotzt und irgendwann rutscht mir dann halt ein „Ist was?“ raus. Ne,
verstehe ich nicht. Jedenfalls, gehen Sadie und Marcus zurück in die
Küche.
„Wer hätte gedacht, dass das Ganze so nervenaufreibend sein würde?“ (S. 34, Z. 1)
Bitte was? Mädel, du hast dem Typen nur ein Teller hingestellt. Ist das
so herausfordernd gewesen? Ich denke es war so furchtbar anziehend wie
er dich angeglotzt hat. Entscheid dich mal. Weiber …
Als
die beiden zurückgehen wollen sagt Marcus zu Sadie, sie soll einfach
ignorieren, dass Jax sie die ganze Zeit anglotzt. Er kann das verstehen,
sie ist nun mal „ein echter Hingucker“ (S. 34, Z. 18)
Okay, mal ganz davon abgesehen dass jeder eine andere Vorstellung von
attraktiv hat … nur weil sie für die Mehrheit gut aussieht, darf man sie
jetzt anglotzen oder wie? Sowas ist belästigend und unheimlich, warum
verstehen manche Menschen das eigentlich nicht? Egal, ich rege mich
schon wieder über fiktive Sachen auf.
Naivchen
und Marcus betreten erneut das Esszimmer und Jax erklärt seiner Mutter
gerade, dass er einen ganz normalen Sommer verbringen will. Wie sieht
eigentlich so ein normaler Sommer aus? Was kann ich mir unter dieser
Bezeichnung denn vorstellen? Mutti und die Teufelsbrut zanken sich ein
bisschen, weil Mama will dass ihr Söhnchen wenigstens ein paar Konzerte
gibt. Der will aber nicht und ich bin echt angeödet von diesem Kapitel.
Wie kann man so lange über ein Essen schreiben, bei dem nichts
nennenswertes passiert?
Und
wieder dieses hin und her. Die gehen zurück in die Küche und holen den
Nachtisch. Wieso das in jeder Einzelheit beschrieben wird? Ja keine
Ahnung, würde ich auch gerne wissen! Jax starrt Naivchen weiter an und
diesmal starrt sie zurück. Nach dem Augenbattle geht Mama Stone ins
Bett. Seid ihr auch so gefesselt von dieser Erzählung?
Da
die Mutti schon ins Bett gegangen ist muss Jax alleine weiter essen.
Und jetzt tut Marcus so als wäre das voll der Weltuntergang, weil jetzt
muss Sadie ihm ja alleine den Nachtisch bringen. Warum wird deswegen so
ein Fass aufgemacht? Das ist ja schon mehr als lächerlich …
Sadie
geht also zurück ins Esszimmer und Jax sagt auch, dass er sich schon
gefragt hat was Marcus tun würde. Mit diesem übermäßigen
Beschützerinstinkt würde ich mal zum Psychologen gehen. Jedenfalls,
beginnt Jax ein Gespräch und fragt Sadie, wie sie den Job bekommen hat. „Ich bin reif für mein Alter.“ (S. 38, Z. 14)
ist dann Sadies qualifizierte Antwort. Na wenn das heutzutage schon
reicht um einen Job zu bekommen, dann kann ich meinen ja unbekümmert
schmeißen und mir einen neuen suchen.
Jax
geht davon aus, dass Sadie ein Fan von ihm ist und möchte wissen wie
sie es geschafft hat sich den Job an Land zu ziehen. Junge, nicht jeder
ist hin und weg von irgendwelchen Teeniestars. Nicht jedes minderjährige
Mädchen lasst das Höschen fallen sobald sie einen sieht. Krieg das mal
in deinen Schädel.
Boah,
bin ich angeödet. Ich sollte mir zwei Tassen Kaffee machen, wenn ich
das hier vor der Arbeit mache. Jedenfalls, unterhalten die beiden sich.
Jax denkt, dass Marcus Sadies Freund ist und ich bin beeindruckt von so
viel Sinnlosigkeit in einem einzigen Kapitel. Meine Fresse, dass muss
man erstmal schaffen, so viel steht fest.
Das
Kapitel ist vorbei, nachdem Jax im Prinzip Sadie gefragt hat, ob sie
nicht Zeit hätte um sich mit ihm anzufreunden, nachdem diese gesagt hat
sie hätte keine Zeit für Freunde. Was im Übrigen lächerlich ist. Man
wird ja wohl immer mal fünf Minuten Zeit für ein Telefonat haben oder
mal zwei Stunden für einen Kaffee. Ich sehe meine Freunde auch nicht
oft, immerhin sind wir alle berufstätig oder ziehen ein Kind groß, aber
dass man keine Zeit für Freunde hat, das sagen nur die Leute, die sich
keine Zeit nehmen um platonische Beziehungen zu entwickeln.
Man,
bin ich froh das dieses Kapitel endlich vorbei ist. Also, das war ja an
Langeweile und Sinnlosigkeit schon fast nicht mehr zu überbieten. Wer
von euch ist noch so gefesselt gewesen wie ich?
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