Montag, 12. Dezember 2016

| Let's Read | Sea Breeze 01: Breathe


2. Kapitel (S. 26-40) | Sadie POV


So, machen wir weiter. Ich würde ja gerne ein bisschen zusammenfassen was bisher alles so passiert ist, aber bis auf einige wertvolle Haushaltstipps und eine Ehrenrunde Gejammer ist ja nichts passiert. Genau so hält man den Leser doch bei der Stange um ein Buch zu verschlingen.

Sadie berichtet, dass am zweiten Tag schon alles viel glatter läuft. Sie rennt durch das Haus und putzt, macht halt ihren Job. Ihr fällt es auch nicht schwer, dass Haus eines Stars zu putzen. Warum sollte es auch? Der geht genauso auf Toilette wie jeder andere auch. Eine Sache macht mich aber stutzig. „Der Raum sah überhaupt nicht so aus, wie man es bei einem Promi erwartet hätte.“ (S. 26, Z. 25-26) ah ja, wie sieht denn in der allgemeinen Vorstellung das Zimmer eines Rockstars aus? Wenn ich jetzt berühmt werden würde (was glücklicherweise niemals passieren wird) wie würde man sich denn mein Zimmer vorstellen? Ich bleibe doch trotzdem die nerdige Rockmusik liebende Leseratte, deren Wände mit Zitaten und deren Schränke mit Fotos voll gekleistert sind. Das kann man doch gar nicht verallgemeinern. Ernsthaft, wie stellt man sich so ein Zimmer denn vor?

Sadie begutachtet das Zimmer, welches mit Baseball Trophäen vollgestopft ist, genauer. Aha, also doch ganz normal und individuell. Finde den Fehler! Jedenfalls, schaut sie sich auch die Bilder an und bei dieser Gelegenheit erfahren wir auch gleich, dass Prachtbursche Jax ungefähr im Alter von vierzehn zum Teeniestar wurde.

An der anderen Wand hängen unzählige Gitarren, einige auch signiert. Gut, eine teure Sammlung, aber ob das nun wirklich so ungewöhnlich ist wage ich als Tochter eines Gitarrensammlers einfach mal anzuzweifeln. Und ich bin ein bisschen geschockt, dass Jax keinen völlig verkalkten Musikgeschmack hat. Eine seiner Gitarren wurde nämlich von „Jon Bon Jovi“ signiert. Hui, das ist sogar ziemlich genau mein Musikgeschmack. Diese Vorliebe habe ich von Mama geerbt.

Sadie macht ein riesiges Theater daraus, der in einen seitenlangen Monolog ausartet, dass sie sich erlaubt hat kurz persönliches Interesse zu entwickeln. Boah, was ist sie denn für eine Dramaqueen? Ich finde es vollkommen normal, persönliche Zimmer interessant zu finden. Dass sie da so einen Aufstand macht, kann ich gar nicht nachvollziehen.

Die Chefin, Fran, kommt ins Zimmer und berichtet, dass die Familie Stone nun eingetroffen ist und sich das Personal zurückziehen soll. Als die Beiden zum Personalaufzug gehen, fällt Sadie eine Flasche runter und sie muss kurz etwas aufwischen. Fran wird nervös und ich frage mich was das bitte für abgehobene Leute sind, die ihr Reinigungspersonal nicht sehen wollen. Beziehungsweise, dass das Personal Schiss kriegt eventuell mal auf ein Familienmitglied zu treffen. Ich glaube, das werde ich nie verstehen, aber ich mache meine Toilette ja auch selbst sauber.

Und da haben wir die erste Begegnung. Gar nicht konstruiert oder so. Jax Stone höchstpersönlich steht vor Sadie und glotzt sie an. „Auf seinem sexy Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, woraufhin meine Wangen zu glühen anfingen.“ (S. 29, Z. 13-15) ach schön, gleich zwei Dinge an denen ich mich aufgeilen kann. Was bitte ist ein sexy Gesicht? Wie wäre es mal mit Beschreibungen? Soll ich mir jetzt einen x-beliebigen Kerl, den ich als sexy empfinde, vorstellen? Dankeschön! Und warum bitte wird Sadie jetzt rot? Dieses ständige rot werden. Er hat sie angelächelt, na oh mein Gott, da wird man gleich rot!

Der Vortrag wird noch durch die genauste Beschreibung der Handhabung der Arbeitsklamotten ergänzt und dann kriegen wir noch eine Runde unterschwelliges Selbstlob mit. Den Bedienungsjob hat sie ja durch das Gesicht ihrer Mutter bekommen, das Vertrauen der Personalchefin aber durch ihre reservierte Art. Dabei hat Ms Mary gesagt, dass Sadie nur dabei ist, weil der andere sich krank gemeldet hat. Man kann auch nur das hören, was man will, ne?

Die machen da echt eine richtige Wissenschaft draus, wie das Essen serviert wird. So von wegen: genau synchron die Teller hinstellen, dem Essenden noch schön im Nacken sitzen, am besten noch die Erbsen zerschneiden und die Soße Tröpfchenweise in den Rachen tropfen lassen. Nein, das ist doch einfach nur lächerlich. Ich habe da mal einen ganz unkonventionellen Vorschlag: lass den Burschen selbst in die Küche gehen und sich sein Essen holen, damit der seine verdammte Ruhe beim Fressen hat!

Neben Sadie wird übrigens noch ein gewisser Marcus Hardy (Loverboy aus Sea Breeze #2) servieren. Die Beiden verlassen die Küche Richtung Esszimmer. Uhh, jetzt wird’s spannend! Haltet alles fest!

Die stellen tatsächlich das Essen zeitgleich vor die Nasen ihrer Herren. Dann verkrümeln die sich in eine Ecke und glotzen dumm aus der Wäsche. Alter, was ist denn mit Privatsphäre? Oder gibt es sowas nicht, wenn man einmal in der Woche einen Akkord auf einer Gitarre anschlägt? Jedenfalls, spricht Jax seine Mutter, wie versprochen, auf das Collegeproblem seines Bruders an. Die Mutter liefert eigentlich eine ziemlich gute Erklärung dafür ab, dass sie sich so einmischt; der Junge muss erwachsen werden und nicht sinnlos alles anfangen und wieder abbrechen. Aber, als Teenager versteht man ja in den seltensten Fällen dass die Eltern durchaus auch mal den Mund aufmachen, weil sie es besser wissen.

Saide geht wieder runter in die Küche und wird gleich mit einem Vortrag ihrer Chefin empfangen, dass sie am Abend das Essen auftragen soll und deswegen eine Uniform braucht. Außerdem, wird noch gesagt, dass Sadie ja bewiesen hat dass sie hart arbeiten kann. Bitte? Weil sie Staub gewischt hat? Na okay, ist ja schließlich auch eine Wissenschaft. Und dass sie auch Reife bewiesen hat, weil sie noch nicht kreischend Jax Stone betatschten wollte. Ob das wirklich was mit Reife zu tun hat, sei jetzt mal dahingestellt.

Okay, ich nehme alles zurück. Die Mutter ist Bitchie McBitch Bitch. Sie sagt ihrem Sohn im Prinzip, dass sie der einzige Grund ist, dass er so erfolgreich ist. Weil sie ihn ja ordentlich unter Druck gesetzt hat. Kurz darauf müssen die beiden Sklaven dann – zeitgleich – die Teller wieder wegnehmen und auch noch nachfragen, was die denn trinken wollen. Sadie spürt Jax’ Blick, der natürlich die blausten blauen Augen aller blauen Augen hat. Boah, das ist ja mal gar nicht auffällig. Schmeiß die doch gleich in einen Raum, schließ ab und dann wird wild drauf losgevögelt. Dann kann ich mir die restlichen 300 Seiten definitiv sparen.

Mama Stone möchte einen Wein und Jax möchte einen Eistee. Während der Bestellung glotzt er Sadie die ganze Zeit an. Okay, jemanden anschauen, weil man ihn attraktiv findet kann ich ja noch verstehen. Aber jemanden Hemmungs – und schamlos anglotzen ist etwas ganz anderes. Wieso finden diese hohlbratzigen Weiber in solchen Büchern das immer voll süß und attraktiv? Ich finde das mega gruselig wenn mich ein Kerl die ganze Zeit anglotzt und irgendwann rutscht mir dann halt ein „Ist was?“ raus. Ne, verstehe ich nicht. Jedenfalls, gehen Sadie und Marcus zurück in die Küche.

„Wer hätte gedacht, dass das Ganze so nervenaufreibend sein würde?“ (S. 34, Z. 1) Bitte was? Mädel, du hast dem Typen nur ein Teller hingestellt. Ist das so herausfordernd gewesen? Ich denke es war so furchtbar anziehend wie er dich angeglotzt hat. Entscheid dich mal. Weiber …

Als die beiden zurückgehen wollen sagt Marcus zu Sadie, sie soll einfach ignorieren, dass Jax sie die ganze Zeit anglotzt. Er kann das verstehen, sie ist nun mal „ein echter Hingucker“ (S. 34, Z. 18) Okay, mal ganz davon abgesehen dass jeder eine andere Vorstellung von attraktiv hat … nur weil sie für die Mehrheit gut aussieht, darf man sie jetzt anglotzen oder wie? Sowas ist belästigend und unheimlich, warum verstehen manche Menschen das eigentlich nicht? Egal, ich rege mich schon wieder über fiktive Sachen auf.

Naivchen und Marcus betreten erneut das Esszimmer und Jax erklärt seiner Mutter gerade, dass er einen ganz normalen Sommer verbringen will. Wie sieht eigentlich so ein normaler Sommer aus? Was kann ich mir unter dieser Bezeichnung denn vorstellen? Mutti und die Teufelsbrut zanken sich ein bisschen, weil Mama will dass ihr Söhnchen wenigstens ein paar Konzerte gibt. Der will aber nicht und ich bin echt angeödet von diesem Kapitel. Wie kann man so lange über ein Essen schreiben, bei dem nichts nennenswertes passiert?

Und wieder dieses hin und her. Die gehen zurück in die Küche und holen den Nachtisch. Wieso das in jeder Einzelheit beschrieben wird? Ja keine Ahnung, würde ich auch gerne wissen! Jax starrt Naivchen weiter an und diesmal starrt sie zurück. Nach dem Augenbattle geht Mama Stone ins Bett. Seid ihr auch so gefesselt von dieser Erzählung?

Da die Mutti schon ins Bett gegangen ist muss Jax alleine weiter essen. Und jetzt tut Marcus so als wäre das voll der Weltuntergang, weil jetzt muss Sadie ihm ja alleine den Nachtisch bringen. Warum wird deswegen so ein Fass aufgemacht? Das ist ja schon mehr als lächerlich …

Sadie geht also zurück ins Esszimmer und Jax sagt auch, dass er sich schon gefragt hat was Marcus tun würde. Mit diesem übermäßigen Beschützerinstinkt würde ich mal zum Psychologen gehen. Jedenfalls, beginnt Jax ein Gespräch und fragt Sadie, wie sie den Job bekommen hat. „Ich bin reif für mein Alter.“ (S. 38, Z. 14) ist dann Sadies qualifizierte Antwort. Na wenn das heutzutage schon reicht um einen Job zu bekommen, dann kann ich meinen ja unbekümmert schmeißen und mir einen neuen suchen.

Jax geht davon aus, dass Sadie ein Fan von ihm ist und möchte wissen wie sie es geschafft hat sich den Job an Land zu ziehen. Junge, nicht jeder ist hin und weg von irgendwelchen Teeniestars. Nicht jedes minderjährige Mädchen lasst das Höschen fallen sobald sie einen sieht. Krieg das mal in deinen Schädel.

Boah, bin ich angeödet. Ich sollte mir zwei Tassen Kaffee machen, wenn ich das hier vor der Arbeit mache. Jedenfalls, unterhalten die beiden sich. Jax denkt, dass Marcus Sadies Freund ist und ich bin beeindruckt von so viel Sinnlosigkeit in einem einzigen Kapitel. Meine Fresse, dass muss man erstmal schaffen, so viel steht fest.

Das Kapitel ist vorbei, nachdem Jax im Prinzip Sadie gefragt hat, ob sie nicht Zeit hätte um sich mit ihm anzufreunden, nachdem diese gesagt hat sie hätte keine Zeit für Freunde. Was im Übrigen lächerlich ist. Man wird ja wohl immer mal fünf Minuten Zeit für ein Telefonat haben oder mal zwei Stunden für einen Kaffee. Ich sehe meine Freunde auch nicht oft, immerhin sind wir alle berufstätig oder ziehen ein Kind groß, aber dass man keine Zeit für Freunde hat, das sagen nur die Leute, die sich keine Zeit nehmen um platonische Beziehungen zu entwickeln.

Man, bin ich froh das dieses Kapitel endlich vorbei ist. Also, das war ja an Langeweile und Sinnlosigkeit schon fast nicht mehr zu überbieten. Wer von euch ist noch so gefesselt gewesen wie ich?

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