Donnerstag, 23. August 2018

| Rezension | Thamalus

Fakten

 
Originaltitel: -
Originalsprache: Deutsch
Autor: Ursula Poznanski
Erscheinungsdatum: 2018
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 448 Seiten

Cover

 Inhalt

Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.

Meine Meinung

Mein letztes Buch von Ursula Poznanski ist schon eine Weile her und irgendwie hatte ich ihren Schreibstil nicht so stumpf und abgehakt in Erinnerung. Im letzten Drittel habe ich wirklich Probleme damit bekommen.

Dennoch hat mir „Thamalus“ gefallen. Dass der Protagonist Timo sich nicht artikulieren kann ist mal eine interessante Abwechslung. Sein gesamter Heilungsprozess in der Rehaklinik ist an sich auch realistisch dargestellt, seine neuen Freunde sind sympathisch. Das Drumherum funktioniert in der Geschichte, also wunderbar. Auch, wenn schnell klar ist, dass er nur nicht reden kann, um die Handlung besser voran zu bringen.

An sich ist die Grundidee der Autorin durchaus interessiert mit einer Menge Potenzial. Doch, habe ich das Gefühl, dass sie selbst irgendwann gar nicht mehr so genau wusste, wo sie eigentlich mit der Geschichte hinwill. Viele Schlüsselmomente waren arg konstruiert und auf den typischen „Protagonist hört ein wichtiges und informatives Gespräch mit“ Zufall gemünzt.

In „Thamalus“ passiert eigentlich gar nicht mal so viel und dennoch wurde es nicht langweilig. Ich habe keine Ahnung woran das lag, aber ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und auch genossen; obwohl es im Mittelteil Längen hatte und ein oder zwei Kunstgriffe die Handlung aus dem drohenden Sumpf holten.

Das Ende war dann ein bisschen sehr rasch und vor allem sehr auf „mal gucken, ob ich Glück hab“ hingeknallt. Wobei ich sagen muss, dass es mir gefallen hat, dass Timo bereit ist Risiken einzugehen und dass er ein selbstständig denkendes Individuum ist – was nicht so häufig vorkommt, wie man denken würde.
Er hat stellenweise einige Dinge gemacht oder in die Wege geleitet, ohne zu wissen, was das für eventuelle Konsequenzen haben könnte. Aber es musste jemand eine Entscheidung treffen und das hat er getan. Und zwar nicht mit viel Gejammere drumherum wie schrecklich es ist so viel Verantwortung zu haben. Sondern sofort, ohne großartig zu verzweifeln. Hat mir sehr gut gefallen.

Fazit


Alles in allem ist „Thamalus“ ein unterhaltsames Buch mit guter Idee. Die Autorin verliert sich irgendwann in ihrer eigenen Geschichte, wodurch einige Längen entstehen. Es wirkt alles stark konstruiert (vor allem das Ende) und dennoch hat es mir gefallen. Ich habe schon besseres von Poznanski gelesen, aber ich kann verstehen, wenn das Buch jemandem sehr gut gefällt.
  3/5 Sternen

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