Ich habe an sich immer gerne gelesen, auch wenn es in meiner Kindheit seltener vorkam, dass ich ein Buch in die Hand nahm.
Schon sehr früh habe ich Harry Potter gelesen. Eine Zeitlang habe ich die Fear Street Reihe gelesen. Hier und dort dann mal ein Buch, aber das war es auch schon.
Als ich fünfzehn Jahre alt war, habe ich angefangen regelmäßiger zu lesen, begonnen hat damals alles mit Percy Jackson. Das war, dann auch die Zeit als ich anfing aktiv im Internet nach Leseempfehlungen zu suchen und mir meine Interessengebiete rauszusuchen. In den Buchladen zu gehen und zu stöbern.
Damals habe ich alles gelesen was groß angepriesen wurde: Die Tribute von Panem, Die Chroniken der Unterwelt, Die Bestimmung, Godspeed, die Edelstein Trilogie. Und ein paar Jahre bin ich damit auch gut gefahren, das meiste hat mir echt gut gefallen.
Hin und wieder bin ich auf einen Zug aufgesprungen um herauszufinden was alle daran so toll finden. Das ist der einzige Grund warum ich Shades of Grey und die After-Reihe gelesen habe.
Irgendwie bin ich immer in der Jugendbuchschiene geblieben und das obwohl ich älter wurde.
Also habe ich das New Adult Genre ausprobiert. Eine absolute Katastrophe. Es gibt in diesem Genre vielleicht ein oder zwei Bücher bei denen ich nicht zur Pyromanin werden möchte.
Aber ich habe gemerkt, dass es mir guttut mich über diese Bücher aufzuregen. Meine ganz eigene, Interessen bezogene Therapie. Und auch damit fuhr ich etwa ein bis zwei Jahre lang gar nicht mal so schlecht.
Doch als ich anfing meine Gedanken – und Gefühlswelt wieder unter Kontrolle zu bringen und ruhiger zu werden, mit Yoga und Meditation anfing, fiel mir auf, dass ich auch dieser Therapieform nichts mehr abgewinnen kann. Also flogen fast alle New Adult Bücher aus meinem Bücherregal. Anfang diesen Jahres zogen über 200 Bücher bei mir aus.
Ich habe wieder einige Jugendbücher aufgeschlagen und gemerkt, dass sie mich meist einfach nur entnervt nach einigen Seiten zurücklassen.
Das geht nicht gegen die Autoren oder deren erfundene Geschichten. Bei den meisten bin ich mir sogar sicher, dass sie mir gefallen hätten, wenn ich sie mit 16/17 gelesen hätte.
Ich bin einfach älter und reifer geworden. Meine Interessen und Prinzipen haben sich verändert. Ich liebe es immer noch mich in einem guten Buch zu verlieren. Nur ist für mich ein gutes Buch inzwischen einfach etwas Anderes.
Und, um ehrlich zu sein, glaube ich, dass das an meinem Leben bzw. meiner Lebensgeschichte liegt. Ich leide seit meinem 18. Lebensjahr unter starken Panikattacken, Depressionen und Zwangsneurosen. Ich habe einen Freundeskreis aus völlig abgefuckten Menschen. Ich habe einen Menschen vor meinen Augen fast verhungern sehen, war dabei, als eine Person von ihren Erinnerungen heimgesucht wurde. Jemand hat sich vor meinen Augen die Pulsadern aufgeschlitzt. Und dennoch stehe ich jeden morgen auf, lächele, trinke meinen Kaffee, schließe die Augen und genieße einfach nur den Moment. Und genau das spiegelt sich in meinen Interessen wider.
Ich bin unendlich fasziniert von den Abgründen der menschlichen Seele und kann mit "Glitzerwiesen-Problemen" einfach nichts anfangen.
Mit Sicherheit sind diese Bücher gut geschrieben, durchdacht und da steckt Herzblut der Autoren drinnen. Das streite ich keineswegs ab. Es ist nur einfach nicht meine Welt und es wäre den Autoren gegenüber unfair, wenn ich ihr Buch zerreiße und dagegen hetze, wo ich doch weiß, dass ich mit dieser Thematik nichts anfangen kann.
Dazu kommt, dass Liebesgeschichten mich größtenteils einfach nur anöden und mir vom Augen verdrehen schon ordentlich der Schädel brummt. Große Beichte des Jahres: ich bin asexuell. Schon immer gewesen, werde ich immer sein. Und das merke ich beim Lesen immer deutlicher. Wenn ich dauernd lesen muss, wie absolut toll der Gegenpart aussieht und wie toll sich das Geknutsche anfühlt und wie absolut essenziell es für die Protagonisten ist, dass (meist ein Junge) sie mag, dann bin ich unfassbar gelangweilt.
Ich kann durchaus eine gute Liebesgeschichte genießen, sonst würden mir zum Beispiel die Bücher von Teresa Sporrer oder Sarah Dessen nicht so sehr gefallen. Aber, vor allem bei Letzterer sind es immer Nebengeschichten, niemals wirklich der Großteil der Geschichte. Es geht immer um die Person an sich und wie sie mit ihrer Vergangenheit klarkommen muss. Ich genieße (neuerdings) zum Beispiel auch Yaoi-Mangas. Find ich manche echt total süß. Ich kann mit künstlichem Drama nur nichts anfangen.
Was mir auch häufig auffällt, ist die Neigung jugendlicher Protagonisten alles zur Katastrophe aufzubauschen. Sicherlich, auch ich war mal ein Teenager und was bei mir mit 16 zu einem Heulkrampf führte, entlockt mir heute, mit 23, nicht mal ein müdes Lächeln. Und ich gönne auch jedem seine kleine Dramaqueen-Phase. Ich muss daran aber nicht aktiv teilnehmen.
Wirklich aufgefallen ist es mir, als ich im April die Edelstein-Trilogie ein zweites Mal gelesen habe. Als ich sie damals, mit 16, das erste Mal gelesen habe, war ich total begeistert. Beim zweiten Mal war ich genervt. Von der Protagonistin, von ihrem Geschwärme, ihrem Gejammer, ihrer Neigung alles als Katastrophe darzustellen.
Lange Rede, kurzer Sinn: das Lesen, was für mich immer eine Flucht, eine Möglichkeit des Vergessens war, macht mir seit ca. einem Jahr fast gar keinen Spaß mehr. Um einige Bücher zu beenden, musste ich mich wirklich zwingen. Bei ein oder zwei Büchern habe ich mir sogar den Strom abgestellt oder mir eine Stoppuhr daneben gelegt. "Noch hundert Seiten, das sind eine Stunde und vierzig Minuten." Und so sollte es nicht sein.
Zum Rezensionen schreiben konnte ich mich immer seltener aufraffen, es hat mich genervt. Ich habe stellenweise jeden Tag einen Absatz geschrieben, um endlich die ganze Sache hinter mir zu haben, aber auch um nicht zu viel Zeit damit zu verbringen. Dabei liebe ich es über das gelesene Buch zu reden und beim Rezension schreiben herauszufinden, warum genau ich etwas jetzt gut oder schlecht fand.
Ich vermisse es zu lesen. Lesen zu wollen. Ich vermisse es mich richtig in einem Buch zu verlieren, daran zu denken, es auseinanderzunehmen. Total begeistert meinen Freunden zu erzählen, dass sie es unbedingt lesen müssen. Angeregt mit anderen Menschen darüber zu diskutieren.
Und um genau dieses Gefühl wieder zu kriegen, habe ich den Jugendbüchern, dem New Adult Genre, abgeschworen. Ich werde mich ein bisschen durch Nischengenres wühlen und gucken was sich da so finden lässt. Ich werde vielleicht auch langsamer lesen, mich nicht mehr zwingen. Vielleicht werde ich auch ein paar Wochen gar nicht lesen. Ich weiß es noch nicht. Ich weiß nur, dass es so nicht weitergehen kann und ich kurz davor bin, jegliches Interesse am geschriebenen Wort zu verlieren.
Aus diesem Grund wird es zu den letzten drei Büchern, die ich gelesen habe (Du wolltest es doch, Paladin Project: Renn um dein Leben und Coraline) keine Rezension geben. Ich würde mich ohnehin nur dazu zwingen und vor allem bei Coraline war ich arg unaufmerksam beim Lesen.
Schon sehr früh habe ich Harry Potter gelesen. Eine Zeitlang habe ich die Fear Street Reihe gelesen. Hier und dort dann mal ein Buch, aber das war es auch schon.
Als ich fünfzehn Jahre alt war, habe ich angefangen regelmäßiger zu lesen, begonnen hat damals alles mit Percy Jackson. Das war, dann auch die Zeit als ich anfing aktiv im Internet nach Leseempfehlungen zu suchen und mir meine Interessengebiete rauszusuchen. In den Buchladen zu gehen und zu stöbern.
Damals habe ich alles gelesen was groß angepriesen wurde: Die Tribute von Panem, Die Chroniken der Unterwelt, Die Bestimmung, Godspeed, die Edelstein Trilogie. Und ein paar Jahre bin ich damit auch gut gefahren, das meiste hat mir echt gut gefallen.
Hin und wieder bin ich auf einen Zug aufgesprungen um herauszufinden was alle daran so toll finden. Das ist der einzige Grund warum ich Shades of Grey und die After-Reihe gelesen habe.
Irgendwie bin ich immer in der Jugendbuchschiene geblieben und das obwohl ich älter wurde.
Also habe ich das New Adult Genre ausprobiert. Eine absolute Katastrophe. Es gibt in diesem Genre vielleicht ein oder zwei Bücher bei denen ich nicht zur Pyromanin werden möchte.
Aber ich habe gemerkt, dass es mir guttut mich über diese Bücher aufzuregen. Meine ganz eigene, Interessen bezogene Therapie. Und auch damit fuhr ich etwa ein bis zwei Jahre lang gar nicht mal so schlecht.
Doch als ich anfing meine Gedanken – und Gefühlswelt wieder unter Kontrolle zu bringen und ruhiger zu werden, mit Yoga und Meditation anfing, fiel mir auf, dass ich auch dieser Therapieform nichts mehr abgewinnen kann. Also flogen fast alle New Adult Bücher aus meinem Bücherregal. Anfang diesen Jahres zogen über 200 Bücher bei mir aus.
Ich habe wieder einige Jugendbücher aufgeschlagen und gemerkt, dass sie mich meist einfach nur entnervt nach einigen Seiten zurücklassen.
Das geht nicht gegen die Autoren oder deren erfundene Geschichten. Bei den meisten bin ich mir sogar sicher, dass sie mir gefallen hätten, wenn ich sie mit 16/17 gelesen hätte.
Ich bin einfach älter und reifer geworden. Meine Interessen und Prinzipen haben sich verändert. Ich liebe es immer noch mich in einem guten Buch zu verlieren. Nur ist für mich ein gutes Buch inzwischen einfach etwas Anderes.
Und, um ehrlich zu sein, glaube ich, dass das an meinem Leben bzw. meiner Lebensgeschichte liegt. Ich leide seit meinem 18. Lebensjahr unter starken Panikattacken, Depressionen und Zwangsneurosen. Ich habe einen Freundeskreis aus völlig abgefuckten Menschen. Ich habe einen Menschen vor meinen Augen fast verhungern sehen, war dabei, als eine Person von ihren Erinnerungen heimgesucht wurde. Jemand hat sich vor meinen Augen die Pulsadern aufgeschlitzt. Und dennoch stehe ich jeden morgen auf, lächele, trinke meinen Kaffee, schließe die Augen und genieße einfach nur den Moment. Und genau das spiegelt sich in meinen Interessen wider.
Ich bin unendlich fasziniert von den Abgründen der menschlichen Seele und kann mit "Glitzerwiesen-Problemen" einfach nichts anfangen.
Mit Sicherheit sind diese Bücher gut geschrieben, durchdacht und da steckt Herzblut der Autoren drinnen. Das streite ich keineswegs ab. Es ist nur einfach nicht meine Welt und es wäre den Autoren gegenüber unfair, wenn ich ihr Buch zerreiße und dagegen hetze, wo ich doch weiß, dass ich mit dieser Thematik nichts anfangen kann.
Dazu kommt, dass Liebesgeschichten mich größtenteils einfach nur anöden und mir vom Augen verdrehen schon ordentlich der Schädel brummt. Große Beichte des Jahres: ich bin asexuell. Schon immer gewesen, werde ich immer sein. Und das merke ich beim Lesen immer deutlicher. Wenn ich dauernd lesen muss, wie absolut toll der Gegenpart aussieht und wie toll sich das Geknutsche anfühlt und wie absolut essenziell es für die Protagonisten ist, dass (meist ein Junge) sie mag, dann bin ich unfassbar gelangweilt.
Ich kann durchaus eine gute Liebesgeschichte genießen, sonst würden mir zum Beispiel die Bücher von Teresa Sporrer oder Sarah Dessen nicht so sehr gefallen. Aber, vor allem bei Letzterer sind es immer Nebengeschichten, niemals wirklich der Großteil der Geschichte. Es geht immer um die Person an sich und wie sie mit ihrer Vergangenheit klarkommen muss. Ich genieße (neuerdings) zum Beispiel auch Yaoi-Mangas. Find ich manche echt total süß. Ich kann mit künstlichem Drama nur nichts anfangen.
Was mir auch häufig auffällt, ist die Neigung jugendlicher Protagonisten alles zur Katastrophe aufzubauschen. Sicherlich, auch ich war mal ein Teenager und was bei mir mit 16 zu einem Heulkrampf führte, entlockt mir heute, mit 23, nicht mal ein müdes Lächeln. Und ich gönne auch jedem seine kleine Dramaqueen-Phase. Ich muss daran aber nicht aktiv teilnehmen.
Wirklich aufgefallen ist es mir, als ich im April die Edelstein-Trilogie ein zweites Mal gelesen habe. Als ich sie damals, mit 16, das erste Mal gelesen habe, war ich total begeistert. Beim zweiten Mal war ich genervt. Von der Protagonistin, von ihrem Geschwärme, ihrem Gejammer, ihrer Neigung alles als Katastrophe darzustellen.
Lange Rede, kurzer Sinn: das Lesen, was für mich immer eine Flucht, eine Möglichkeit des Vergessens war, macht mir seit ca. einem Jahr fast gar keinen Spaß mehr. Um einige Bücher zu beenden, musste ich mich wirklich zwingen. Bei ein oder zwei Büchern habe ich mir sogar den Strom abgestellt oder mir eine Stoppuhr daneben gelegt. "Noch hundert Seiten, das sind eine Stunde und vierzig Minuten." Und so sollte es nicht sein.
Zum Rezensionen schreiben konnte ich mich immer seltener aufraffen, es hat mich genervt. Ich habe stellenweise jeden Tag einen Absatz geschrieben, um endlich die ganze Sache hinter mir zu haben, aber auch um nicht zu viel Zeit damit zu verbringen. Dabei liebe ich es über das gelesene Buch zu reden und beim Rezension schreiben herauszufinden, warum genau ich etwas jetzt gut oder schlecht fand.
Ich vermisse es zu lesen. Lesen zu wollen. Ich vermisse es mich richtig in einem Buch zu verlieren, daran zu denken, es auseinanderzunehmen. Total begeistert meinen Freunden zu erzählen, dass sie es unbedingt lesen müssen. Angeregt mit anderen Menschen darüber zu diskutieren.
Und um genau dieses Gefühl wieder zu kriegen, habe ich den Jugendbüchern, dem New Adult Genre, abgeschworen. Ich werde mich ein bisschen durch Nischengenres wühlen und gucken was sich da so finden lässt. Ich werde vielleicht auch langsamer lesen, mich nicht mehr zwingen. Vielleicht werde ich auch ein paar Wochen gar nicht lesen. Ich weiß es noch nicht. Ich weiß nur, dass es so nicht weitergehen kann und ich kurz davor bin, jegliches Interesse am geschriebenen Wort zu verlieren.
Aus diesem Grund wird es zu den letzten drei Büchern, die ich gelesen habe (Du wolltest es doch, Paladin Project: Renn um dein Leben und Coraline) keine Rezension geben. Ich würde mich ohnehin nur dazu zwingen und vor allem bei Coraline war ich arg unaufmerksam beim Lesen.
Um die ganze Sache abzukürzen. Eine Freundin von mir hat letztens einen sehr guten Satz gesagt, der meine momentane Situation zusammenfasst: "Du bist so ein sarkastischer Arschloch Mensch, ich habe nie verstanden warum du solche rosanen Glitzerbücher liest."
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