Mittwoch, 1. August 2018

| Quickies | Ein Zopf, ein Nerd und eine Knarre

Der Zopf von

Ich habe nicht wirklich etwas zu dem Buch „Der Zopf“ zu sagen. Es war ganz gut, die drei unterschiedlichen Geschichten haben parallel gut funktioniert und sich am Ende nur minimal überschnitten. Allerdings genau in dem Ausmaß, in dem man es sich schon relativ früh denken konnte.
Selbstverständlich, hat jede Geschichte ihre eigene Lehre und vor allem eine der Geschichten soll den Leser wohl stark berühren. Das hat es aber nicht; „der Zopf“ hat mich emotional völlig kalt gelassen. Was auch am Schreibstil liegen kann, mit dem ich bis zum Ende nicht warm wurde.


3/5 Sternen



Ready Player One von Ernest Cline

Ready Player One“ ist eines von diesen Büchern, die ich gut fand und dennoch ewig lange gebraucht habe um sie zu lesen. Und, wenn ich nicht krank im Bett gelegen hätte, hätte ich noch länger gebraucht als ohnehin schon.
Das erste Viertel des Buches ist endloses Info-Dumping. Die Welt und deren jüngste Geschichte wird erklärt. Das mag zwar alles sehr interessant sein, doch leider ist es auch sehr langatmig.
Kommt die Geschichte, dann endlich in Fahrt ist sie auch sehr interessant, vielfältig und spannend.
Mir gefällt die gesamte Idee dahinter, die Art und Weise wie die Schnitzeljagd dargestellt wird und um wie viele Ecken der Protagonist denken muss, um auf die Lösung zu kommen.
Also, ich wäre da völlig aufgeschmissen gewesen. Das Buch ist vollgepackt mit Anspielungen der Popkultur und auch wenn man die meisten durchaus versteht, kann man bei den wenigsten wohl ein solch großes Wissen an den Tag legen wie Wade. Ich jedenfalls nicht.
Hin und wieder gibt es richtige Durststrecken in der Erzählung, die Handlung tritt auf der Stelle und für mich hat es manchmal schon an der Grenze zur Langeweile gekratzt.
Dafür fliegen dann die letzten Seiten nur so und sind um einiges spannender, das Erzähltempo wird angezogen und die Charaktere dürfen sich nochmal weiterentwickeln.
Hätte ich nicht apathisch im Bett gelegen hätte ich „Ready Player One“ nicht so schnell gelesen. Es war gut, allerdings habe ich hin und wieder einfach so ein Buch, für welches ich sehr lange brauche, obwohl ich es sehr gut finde. Dies ist eines davon.
Dafür, dass das Genre eigentlich überhaupt nicht meine Welt ist, habe ich mich außerordentlich gut unterhalten gefühlt und kann das Buch auch weiterempfehlen.

4/5 Sternen
 

Was wir dachten, was wir taten von Lea-Lina Opperman 


Ich hege seit Jahren eine Faszination für Geschichten über Amokläufe. Das Wort muss nur vorkommen und ich kaufe mir das Buch. Ja, das hätte ich bei "Was wir dachten, was wir taten" mal sein lassen sollen.
Es war nicht gut. Also, überhaupt nicht. Ich habe keine Ahnung wo ich anfangen soll.

Die Geschichte ist aus drei Perspektiven erzählt: ein Mädchen, ein Junge und ein Lehrer. Alle drei befinden sich im selben Klassenraum, als der Amoklauf beginnt. Wobei man nicht mal sagen kann, dass es sich um einen Amoklauf handelt. Es ist eigentlich mehr eine Geiselnahme.
Und das Buch ist in höchstem Maße an den Haaren herbeigezogen. Es fängt schonmal damit an, dass die Polizei, trotz Präsenz, zu keinem Zeitpunkt versucht irgendwie Kontakt zum Amokläufer aufzunehmen, versucht einzugreifen oder auch nur irgendwie in die Geschichte mit eingebunden wird.

Dann unterscheiden sich die Perspektiven nicht wirklich voneinander; man kann anhand des Schreibstiles nicht herausfiltern, wer hier gerade erzählt. Der Lehrer ist ja nun ein paar Jahre älter als seine Schüler und da hätte man nochmal eine andere Sichtweise mit einflechten können. Ja, nein. Man merkt, vor allem bei diesen Kapiteln, dass die Autorin noch sehr jung ist. Die Handlungen und Gedanken des Lehrers sind seinem Alter nicht angemessen. Er handelt und denkt wie seine 15- jährigen Schüler. Die im Übrigen völlig farblos bleiben und deren Schicksal mir nicht gleichgültiger hätte sein können.

Und dann kommen schon auf den ersten Seiten solch dummen Aussagen, die im Prinzip alle Menschen die gepierct und/oder tätowiert sind und Musik von Marilyn Manson hören als Amokläufer abstempeln. Ich hatte noch nie das Bedürfnis Amok zu laufen, aber ich habe auch keine Piercings, vielleicht muss man ja alle drei Kriterien erfüllen, um das Bedürfnis zu verspüren … wer weiß.

Der Amokläufer/Geiselnehmer verbarrikadiert sich mit der Klasse also im Klassenzimmer und hat zehn Briefe, seine zehn Wünsche. Die werden nach und nach immer weiter abgearbeitet und reichen von Demütigung bis zu schwerer Körperverletzung. Und das hätte sogar interessant sein können, aber die Autorin hat für mich einfach keinerlei Atmosphäre aufbauen können. Es war wirklich stinklangweilig, selbst als eine von den Mädels ihre Hand abgefackelt wird. Hat mich völlig kalt gelassen.

Am Ende kam dann der große Plottwist: der Amokläufer/Geiselnehmer ist ein Mädchen, eine ehemalige Mitschülerin. Schocker! Nicht. Gleich nach dieser Enthüllung ballert sie sich die Birne weg. Und das war es dann. Die Geschichte ist vorbei. Und es war mir völlig egal. 

1/5 Sternen

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