Sonntag, 10. Juni 2018

| Rezension | Wie man die Zeit anhält


Fakten

 
Originaltitel: How to Stop Time
Originalsprache: Englisch 
Autor: Matt Haig
Erscheinungsdatum: 2017
Buchreihe: Einzelband
Seitenanzahl: 380 Seiten

englisches Cover
deutsches Cover



Inhalt


Keiner lehrt Geschichte so lebendig wie er ‒ und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt. Er hat die Elisabethanische Ära in England, die Expeditionen von Captain Cook in der Südsee, die Literaten und Jazzmusiker der Roaring Twenties in Paris erlebt und alle acht Jahre eine neue Identität angenommen. Eines war er über die Jahrhunderte hinweg immer: einsam. Denn die Nähe zu anderen Menschen wäre höchst gefährlich gewesen. Jetzt aber tritt Camille in sein Leben. Und damit verändert sich alles.

ACHTUNG! ACHTUNG! REZENSION ENTHÄLT SPOILER! WENN IHR SPOILER NICHT MÖGT, NICHT WEITERLESEN! UND WENN IHR DOCH WEITERLEST DANN JAMMERT EUCH NICHT BEI MIR AUS! ICH HABE EUCH GEWARNT!

Meine Meinung


Die Grundidee von „Wie man die Zeit anhält“ gefällt mir eigentlich sehr gut; ein Mann, der unnatürlich langsam altert und somit schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel hat, obwohl er gerade mal wie ein 40-Jähriger aussieht. Und genauso interessant und ausbaufähig diese Idee ist, genauso langweilig ist dann das Buch.

Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber das ganz bestimmt nicht. Denn Protagonist Tom, schafft es doch tatsächlich über 300 Seiten darüber rumzujammern, dass seine Frau tot ist. Die Dame ist aber nicht vorherige Woche überraschen bei einem Autounfall gestorben. Nein, die Dame ist 400 Jahre zuvor an der Pest krepiert. Das war eindeutig zu viel! Es ist ja in Ordnung, wenn er ab und zu an sie denkt, vor allem wenn irgendwas Erinnerungen auslöst. Es ist auch in Ordnung, dass er sie als „große Liebe“ betitelt. Aber, der tut ja ununterbrochen nichts anderes! Der ist am Jammern ohne Ende. Das ist kein Erinnern, das ist kein schlechter Tag haben, das ist Jammern. So richtig Hardcore! Und das hat mich einfach nur gestresst.

Das Buch ist relativ gleichmäßig eingeteilt; ein Teil der Geschichte spielt in der Gegenwart, der andere Teil in sämtlichen Jahrhunderten. Das 16. Jahrhundert nimmt jedoch einen Großteil der Rückblenden ein. Selbstverständlich ist es die Zeit mit seiner Frau Rose. Und das ist ja auch alles schön und gut, dass dem Leser die Beziehung zu seiner Frau näher gebracht wird und dass er seine Familie ab einem gewissen Punkt verlassen musste, da er halt scheinbar nicht altert. Damals hatten die es ja mit ihrer Hexenverbrennung und eingebildeten Dämonenjagd.

Es ist auch nicht so, dass man die Liebe zwischen Tom und Rose nicht nachempfinden kann; das kann man. Sie bekommen auch ein Kind, Marion, die ebenso wie ihr Vater im Schneckentempo altert. Alles in „Wie man die Zeit anhält“ was sich nicht um die krankhafte Trauer um Rose dreht, dreht sich dann darum, dass Tom seine Tochter finden will.

Diese Abschnitte seiner Vergangenheit werden also ausschließlich auf seine Liebe zu Rose ausgelegt. Da der Protagonist aber immer wieder erzählt, was er schon alles erlebt hat, wen er alles getroffen hat, hätte ich es viel interessanter gefunden, wenn man auch etwas von diesem abwechslungsreichen Leben mitbekommen hätte. Ich hätte viel lieber von den unterschiedlichsten Abenteuern und Lebensweisen der verschiedenen Zeiten und Orten gelesen; anstatt dieselbe Trauer in fünf verschiedenen Epochen durchgekaut zu bekommen.

Ein weiterer Handlungsstrang dieses Buches ist die sogenannte Albatros-Gesellschaft; also eine Gesellschaft die Menschen wie Tom beherbergt. Der Boss dieser ganzen Sache ist Hendrich und dass der nicht ganz sauber ist, ist ja wohl von Anfang an spürbar. Tom selbst weiß das auch, beziehungsweise spürt, dass mit dem Typen irgendwas nicht ganz rund läuft. Er verschließt jedoch die Augen davor. Und auch die ganze Sache mit der Gesellschaft wird nur angeritzt, wobei auch das hätte ein interessanter Aspekt der Geschichte hätte sein können.

Dieser Hendrich verschafft den Albas, wie die langsam alternden Menschen genannt werden, immer wieder neue Identitäten, nachdem sie einen Auftrag erfüllt haben. Dieser Auftrag besteht übrigens nur darin, neue Mitglieder anzuwerben. In der Gegenwart ist Tom Geschichtslehrer in London. Er hat eine Kollegin, Camille, die Französischlehrerin. Und er verliebt sich in sie. Keine Ahnung wieso, denn die reden kaum miteinander, haben nichts miteinander zu tun. Aber sie lieben sich innerhalb von einer Woche. Musste jetzt schlucken, ist halt so!

Und dann geht alles furchtbar schnell. Hat man sich durch 350 Seiten elend langen Liebeskummer und etlichen Rückblicken in die unterschiedlichsten Stadien einer ausgewachsenen Depression gelesen, wird Tom von Hendrich kontaktiert. Er soll doch nach Australien fliegen, dort lebt ein Alba der langsam Aufmerksamkeit erregt. Natürlich, kennt Tom den von früher. Die ganze Sache geht aber schief, weil der Typ, Omai, nicht in die Gesellschaft einsteigen will.

Tom geht eine Runde spazieren und einfach so, nach vierhundert Jahren krankhafter Trauer und Todessehnsucht, geht ihm aus unerfindlichen Gründen ein Licht auf und er ist geheilt. Seine Tochter Marion, die er die ganze Zeit über erfolglos versucht hat, kommt um die Ecke gepest und will ihren Papa abknallen, weil er sie ja verlassen hat. Dass sie das als Kind noch als Gräueltat empfindet, kann ich ja verstehen, aber sie ist ja nun selbst ein Alba und müsste spätestens ab dem Erwachsenenalter geschnallt haben, dass das durchaus seine Daseinsberechtigung hatte.

Hendrich hat Marion auf ihren Vater angesetzt und sie mit Lügen gefüttert. Hendrich jedoch stirbt von einer Seite auf die andere. Marion schießt ihn an und dann zündet er sich selbst an. Er taumelt ein bisschen durch die Gegend und fällt eine Klippe runter. Ende gut, alles gut!

Tom und Marion fliegen nach London; nach einigen Wochen verlässt Marion ihren Vater wieder, um sich in die selbstgewählte Isolation zurückzuziehen. Die beiden bleiben aber in Kontakt. Zwei Jahre später sind Tom und Camille zusammen und kriegen ein Baby. Ende!

Fazit


Wie man die Zeit anhält“ hatte eine tolle Grundidee, mit der man extrem viel hätte machen können. Der Autor hatte die Möglichkeit das interessante und vielfältige Leben des Protagonisten in vier Jahrhunderten zu beschreiben, sich mit der Bürde der „Unsterblichkeit“ oder „Langlebigkeit“ auseinanderzusetzen. Stattdessen bekommt man einen depressiven Protagonisten, der mehrere Jahrhunderte seiner Frau hinterher trauert. Und so sehr ich für realistische Umsetzung bezüglich seelischen Narben bin; das war mir zu viel. Schade, wirklich schade.

2,5/5 Sternen

2 Kommentare:

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