Mittwoch, 1. März 2017

| Let's Read | Sea Breeze 01: Breathe


10. Kapitel (S. 155 – 169) || Sadie POV


Ich bin ja mal gespannt, ob man sich jetzt Sadies faszinierende Ausführungen zu ihrer ersten sexuellen Erfahrung antun darf oder ob überhaupt mal was passiert, was nicht klingt als wäre sie als Kind zu heiß gebadet worden.

Als Sadie die Küche betritt, fängt Ms Mary gleich an zu wettern: sie sei ja zu jung um alleine in einem Wartezimmer zu schlafen und wer sich da alles so rumtreibt“ (S. 155, Z. 26) und dieser ganze Blödsinn. Also bitte, die wohnen in einem abgelegenen Kuhkaff und ihre hochschwangere (!!!) Mutter hatte starke Schmerzen. Was bitte soll sie tun? Zu Mutti sagen: Kannst du nicht bis morgen früh warten mit deinen Schmerzen? Ich bin zu jung um auf dich zu warten, weißte? Ist ja mitten in der Nacht. Die tun ja alle so als wenn gleich der nächste Axtmörder um die Ecke springt und Naivchen zerhackt. Behaupten alle, sie sei so wahnsinnig reif und erwachsen, aber sobald sie dann was alleine macht, heißt es sie ist zu jung und das arme arme Mädchen und tätscheln ihr die hohle Birne. Ekelhaft ist das!

Die Moralpredigt geht weiter und ich bin einfach nur angeödet, dabei habe ich erst eine Seite geschafft. Jax stimmt Ms Mary zu und betont aber auch gleich, dass er es am liebsten hätte, wenn Sadie ihn in einer Notsituation anrufen würde.

Nach einer kitschigen Bemerkung, wie verrückt Jax nach Sadie ist, betritt dann Marcus die lächerliche Szene und erkundigt sich nach dem Wohlbefinden von Sadies Mutter. Sadie will dann anfangen zu arbeiten und sie wird in den Garten verwiesen und Jax sagt ihr auch gleich, dass die sich dann gleich dort sehen. Er chillt sich in den Gartenpavillon. Also echt, kann das Mädel mal in Ruhe arbeiten? Ich würde die Krise kriegen, wenn ich meinen Freund die ganze Zeit sehen würde. Was soll ich dem denn erzählen? Wie soll man denn mal durchatmen, wenn der Junge ständig vor einem rumhopst?

Sadie geht dann also raus um dem Gärtner Mr Greg bei der Arbeit zu helfen und auch der hält dem Weib nochmal eine Standpauke und fragt sie, warum sie nicht angerufen hat und tralalala und dass Jax ja so verliebt in sie ist und blablabla.

Jedenfalls, fängt Madame dann mal an zu arbeiten und wir bekommen noch wertvolle Gartentipps, bevor Naivchen ganz unkonzentriert wird weil ihr Sahneschnittchen anfängt auf seiner Gitarre zu klimpern. Ach nee sorry, er klimpert nicht nur, er singt auch noch. Meine Güte, Musik machen und hören ist ja schön und gut, aber das grenzt doch schon ein bisschen an Stalking oder? Musikalisches Stalking! Gibt es sowas?

Die unglaublich spannenden Ereignisse nehmen ihren Lauf; Sadie sammelt Äste ein und Jax klimpert, notiert, klimpert, notiert. Dann, ganz plötzlich, taucht Jason auf und sagt etwas zu Jax woraufhin beide ins Haus gehen. Oh mein Gott! Ist das spannend! Sadie versucht sich nicht ablenken zu lassen, denn sie würde gerne wissen was Dumm und Dümmer aushecken. Boah, krass, ist das spannend!

Irgendwann holt Marcus Naivchen dann zum Mittagessen und clever und aufmerksam wie sie ist, bemerkt sie dass Ms Mary ihr nicht in die Augen guckt und sich alle, bis auf Marcus, ein bisschen seltsam benehmen. Ich könnte ja jetzt Vermutungen anstellen was da los ist, aber ehrlich gesagt interessiert es mich kein bisschen. Jahp, so spannend ist die Geschichte. Es interessiert mich ungefähr genau so sehr als wenn in China eine Schippe umfällt, was die da alle für Probleme haben.

Sadie spielt mit Mr Greg Schach und als sie mehrere Partien verliert, weil sie mit dem Kopf nicht bei der Sache ist (ja ich weiß, hat mich auch voll interessiert), beendet sie die Spiele und geht in die Küche zu Marcus. Der Bursche springt auch überall rum, ne? Ja klar, die arbeiten zusammen, wäre also empfehlenswert wenn die zur Arbeit erscheinen. Aber das ist ein riesiges Haus, mit vielen und umfangreichen Aufgaben. Wie kommt es dass die ständig Zeit für ein Kaffeekränzchen haben?

Ach schön, ist es zu harmonisch kreieren wir mal eben Probleme. Marcus verrät Naivchen, dass eine gewisse Star Holloway, die Popprinzessin der Nation, laut Klatschpresse Jax' Freundin, über Nacht im Haus bleiben wird. Und anstatt hier mal einfach Fragen zu stellen, wird sich direkt in die Aussage hineingesteigert. Wann begreifen diese hirnlosen Weiber endlich dass man mal nachfragen sollte?

Ey, wat die da für ein Drama draus macht! Anstatt ihren Freund suchen zu gehen und mit dem ein vernünftiges Gespräch zu führen, verpieselt die sich in die Wäschekammer und quält den Leser mit einem seitenlangen Monolog, der durch das ganze Selbstmitleid Übelkeit bei mir auslöst. Sie wusste ja dass das kein gutes Ende nimmt und sie ist ja nur die Küchenhilfe und leck mich fett! So viel Selbstmitleid ist abartig!

Ms Mary verlangt dass Marcus das dumme Kind nach Hause fährt, diese möchte aber lieber mit dem Fahrrad nach Hause fahren. Je weiter ich mich vom Anwesen der Stones entfernte, umso schwieriger erschien es mir, am nächsten Tag zurückzukehren.“ (S. 163, Z. 20–22) was soll das? Hat sie mit dem Burschen geredet? Hat sie überhaupt mal eine Sekunde darüber nachgedacht dass die Presse, na ich weiß nicht, vielleicht etwas erfindet und/oder aufbauscht? Immer diese Interpretationen. Zum Kotzen ist das, da kriege ich Ausschlag von. Anstatt einfach mal zu dem Jungen hinzugehen und zu fragen was jetzt eigentlich Phase ist … Nene, wir führen uns auf wie ein grenzdebiles dummes Kind. Boah, ich hab keinen Bock mehr. Wie dumm kann man seinen Charakter eigentlich basteln? Ist klar, dass man Probleme hat wenn man immer sofort vom Schlimmsten ausgeht und sich in unberechtigtem Selbstmitleid suhlt. Reden wird überbewertet, wir spielen Interpretationskünstler!

Och nee, na das hat mir gerade noch gefehlt! Jetzt trifft Naivchen auch noch auf diese Amanda, die diesen unglaublich sinnvollen Gastauftritt hatte. Amanda spricht Sadie auf die Party an, zu der sie sie eingeladen hatte. Die Sadie Ach du Schreck“ (S. 163, Z. 7) aber vergessen hatte. Sie sagt zu, wenn auch nicht sehr begeistert. Des Weiteren erkundigt sich Sadie nach dem Job als Lifeguard, weil es uncool ist Rettungsschwimmer zu sagen. Aha, jetzt will sie ihren Job also kündigen weil ihr Freund Kontakt zu einem anderen weiblichen Wesen hat. Ich denke die soll so furchtbar reif sein? Wird sie das auch mal beweisen oder sich weiterhin wie ein auf den Kopf gefallenes Kind verhalten? Ich kündige nachher auch meinen Job weil meine Chefin sagt: Kannst du, wenn du Zeit hast, die Lüftungen an den Truhen abwischen? Weil, das geht ja gar nicht, dass ICH das machen muss!

Eine ganze Seite lang jammert dieses Mädchen über ihren Liebeskummer. Ich habe ja nichts dagegen, wenn es in Geschichten auch mal um sowas geht, aber dann soll die Liebesgeschichte doch bitte nicht nur aus einem einzigen Date bestehen. Und dieser Eifersuchtsblödsinn, man da kann ich mich gar nicht oft genug wiederholen: es ist überhaupt nichts passiert. Ihr wurde gesagt, dass da eine andere Tuse rumspringt. Hat sie mal mit dem Herrn geredet? Weiß sie überhaupt wie du zueinander stehen? Nein! Weiß sie nicht! Ich raste dann das nächste Mal auch aus, wenn mein Freund eine alte Schulfreundin umarmt. Weil das geht ja gar nicht, dass er ein Leben vor und ohne mich hat(te).

Gerade als Sadie beschließt, dass sie wegen Jax keine weitere Träne vergießen wird (haha Witz des Tages!) kommt Marcus angedackelt und erklärt, auf die Frage hin woher er weiß, wo Sadie rumheult, dass Amanda es ihm gesagt hat. Amanda ist seine kleine Schwester. Einmal alle in die Hände klatschen, damit hat keiner gerechnet!

Und auch Marcus tut so als hätte Jax jemanden umgebracht und wie grauenhaft es ist, dass er Sadie wehgetan hat. Gott, langsam tut mir der Junge richtig leid. Jedenfalls, sitzen Sadie und Marcus jetzt schweigend am Strand und jeder suhlt sich wahrscheinlich in seinem eigenen Leid oder das was die als Leid bezeichnen.

Des Weiteren sagt Marcus dass Sadie nicht wie andere Mädchen“ (S. 167, Z. 5) ist. Und dann irgendein Schwachsinn mit liebenswerten und süßen Eigenschaften“ (S. 167, Z. 7–8) und ich flipp' gleich aus. Ja, natürlich sind das nette Komplimente. Aber wenn man seine Protagonistin schon so dermaßen hervorhebt, wie wäre es dann mal wenn man das dem Leser auch zeigt? Das einzige was man bisher von dieser hohlen Bratze mitbekommen hat ist dass sie nur am Jammern ist. Ob es nun Mama oder Freund betrifft. Dieses Weib ist weltfremd, naiv und einfach nur jämmerlich. Ich bin eigentlich jemand dass ich zumindest mit jedem auf Smalltalk-Basis klarkomme. Aber mit diesem Weib? Boah, ich würde so ausflippen. Jeder zweite Satz ist rumgejammer. Gaaaaanz ruhig … ein Schluck Kaffee … okay, weiter geht’s.

Ich kriege echt das kalte Kotzen bei diesen kranken Lobeshymnen. Erst wurde Sadie ohne Ende in den Himmel gehoben, jetzt ist es Jax. Eben hat sie noch rumgejammert, jetzt ist er wieder ach so toll. Boah, zum Glück bin ich keine siebzehn mehr. Solche Stimmungsschwankungen können gar nicht gut sein.

Sadie möchte nach Hause und lehnt Marcus' Angebot sie nach Hause zu bringen ab. Als er sie fragt, ob sie am nächsten Tag zur Arbeit kommen wird, sagt sie zu. Und das Kapitel endet damit, dass Sadie eine Entscheidung getroffen hat. Ob sich das jetzt nur auf ihren Arbeitsplatz bezieht wird nicht erwähnt, interessiert mich ehrlich gesagt auch gar nicht. Boah, das ist ja nicht auszuhalten. Ich geh’ mich mal fertig machen und Pizzen verkaufen und mich mit erwachsenen, denkenden Menschen unterhalten.

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