3. Kapitel (S. 41 – 58) || Sadie POV
Wollen
wir doch mal rausfinden was das nächste Kapitel zu bieten hat. Ich
frage mich ja schon ein bisschen für welche Altersklasse dieses Buch
eigentlich bestimmt sein soll. Nicht mal ohne diese sinnlose Insta-Love
könnte ich dem Schreibstil oder dem Aufbau der Geschichte etwas
abgewinnen. Aber egal, auf geht’s …
Das
Kapitel beginnt damit, dass Sadie die Unterhaltung, welche sie mit Jax
gehabt hat, nochmal für Marcus zusammenfasst. Als würde der Leser unter
Gedächtnisverkalkung leiden und sich nicht daran erinnern. Ausgehend von
Marcus’ Gesichtsausdruck, kann er sich nicht vorstellen das Jax nun
kein Interesse mehr an Sadie zeigt, wie unser Naivchen vermutet. Jaja,
weil auch jeder auf sie steht. Ich meine, klar, Jax steht auf sie. Ist
ja wohl mal mehr als offensichtlich. Aber einfach diese Annahme dass
sowieso jeder auf sie steht, geht mir mega auf den Sack. Nach diesem
tiefgründigen Gespräch hat Sadie dann Feierabend.
Und
wie das halt in diesen Büchern immer und immer wieder der Fall ist,
kann der Typ es nicht gutheißen, dass die Frau alleine nach Hause geht.
Weil, sie könnte ja am nächsten Dornenbusch mit der Tasche hängen
bleiben. Also muss Marcus das Objekt seiner Begierde natürlich nach
Hause bringen. Wo kämen wir auch hin, wenn die Frau alleine nach Hause
fährt? Wobei, vielleicht ist das so doch besser. Bei diesem Buch würde
dann nur ein verrückter Vergewaltiger auf den Straßen dieses
ausgestorbenen Kuhkaffs rumlungern.
Es
wird ein Cut gemacht, warum auch immer. Sadie und Marcus sitzen jetzt
nämlich in Marcus’ Auto. Was natürlich ein Pick-Up sein muss. Ist wohl
das Standartauto für diese besitzergreifenden Hinterwäldler. Ist euch
das mal aufgefallen? In diesen grottenschlechten Fickbüchern haben alle
Kerle (die sich nicht mit Geldscheinen den Arsch abwischen)miteinander
einen Pick-Up. Alle!!! Jedenfalls, fragt Sadie ihren Chauffeur seit wann
er in der Villa arbeitet.
Marcus
antwortet, dass er erst seit letztem Jahr in der Villa arbeitet. Und
fügt auch gleich hinzu, dass er eigentlich studiert und nur im Sommer im
Kuhkaff ist. Sadie antwortet, dass nach dem Sommer ihr letztes
Schuljahr losgeht. Das heißt, dass sie siebzehn ist. Das
durchschnittliche Alter also um sich auf lächerliche und ekelhafte Art
in den Teeniestar zu verlieben. Oh schau mal einer guck! Ich habe die
restliche Handlung vorhergesagt!
„Du
wirkst so viel älter als ein Senior an der Highschool. Im Grunde bist
du sogar reifer als viele meiner Kommilitoninnen.“ (S. 43, Z. 26-28)
Ah ja, das machst du bitte woran fest? An den ganzen zwei Stunden die
du das Weib bereits kennst? An der wahnsinnig reifen Art wie sie einen
Teller auf den Tisch gestellt hat? An der erwachsenen Aura, die sie
ausstrahlt wenn sie dein Angebot, sie nach Hause zu fahren, annimmt? Was
ist das? So ein kompletter Blödsinn! Wie will der nach zwei Stunden
behaupten, dass sie so viel reifer ist? Ja, man kann eine gewisse
Ausstrahlung haben, aber einen solchen Eindruck bzw. eine solche Aussage
stützt das noch lange nicht.
Und Sadies Antwort? „Ich weiß. Ich war schon immer eine alte Frau im Körper eines Kindes.“ (S. 44, Z. 2-3)
Was? Zur? Hölle? Ich möchte echt mal wissen woran man merkt dass sie so
reif ist. Weil sie pünktlich zur Arbeit kommt? Weil sie ein Bücherregal
mit einem Staubwedel putzen kann? Weil sie synchron mit einer anderen
Person einen Teller auf den Tisch stellen kann? Alter, finde den Fehler!
Ganz ehrlich, dass die Autorin sich selbst ernst nimmt will nicht in
meinen Kopf rein!
Ich
beiß’ gleich in die Tischkante! Sadie lässt sich nun einen ganzen
Absatz darüber aus wie absolut besonders und unnormal ist. Weil sie
nichts von Sommerromanzen versteht. Mäuschen, ich hatte mit siebzehn
auch keine Sommerromanze. War ich deswegen ein normales Gör? Ja
natürlich! Nur weil du arbeiten gehst und deine schwangere (!) Mutter
unterstützt, bist du nichts Besonderes. Das ist ziemlich normal. Boah,
wie ich diese Göre hasse, ne? Reinschlagen. Das möchte ich bei dieser
Dummbratze machen!
Ihr könnte das jetzt nicht sehen, aber ich hab mir gerade verzweifelt die Haare rausgerupft. Sadie sagt sie hätte für ihr „seltsames Wesen“ (S. 44, Z. 25)
noch nie ein Kompliment bekommen und Marcus sagt, dass es viel zu viele
dumme und naive Mädchen in dem Alter gibt. Ich will nicht mehr. Dieses
Eigenlob verursacht ’nen Brechreiz bei mir. Diese Schlüpperpiraten gehen
mir gerade richtig heftig auf die Eierstöcke. Merkt man das?
Und
zu allem Überfluss ist Sadie auch noch enttäuscht, dass sie keine
Schmetterlinge im Bauch verspürt, wenn sie Marcus ansieht. Weil das auch
total unnormal nach zwei Stunden ist. Sie hat Angst oberflächlich zu
sein, weil sie sowas nur bei Jax verspürt …
meine
Fresse, ich bin raus! Schluss für heute. Ich geh’ lieber arbeiten, acht
Stunden lang Pizza verkaufen macht mehr Spaß als das hier …
Es
führt wohl kein Weg dran vorbei, ich muss das hier weiterlesen (es ist
tatsächlich der nächste Tag). Der Scheißefilter wurde entleert. Auf
geht’s …
Marcus
bringt Sadie also nach Hause, holt ihr Fahrrad von der Ladefläche und
bietet ihr an, sie zukünftig immer nach Hause zu fahren, sollten die
beiden zeitgleich Feierabend haben.
Sadie
wird von ihrem Chauffeur auch sofort gefragt, ob die am Wochenende
nicht mal was zusammen machen wollen. Er will ihr seine Freunde
vorstellen. Och nee, nicht noch mehr von diesen Pappfiguren. Egal, da
muss ich wohl durch. Sadie sagt zu.
Naivchen
kommt nach Hause, findet ihre schlafende Mutter und deckt sie zu. Nach
einer ausführlichen Beschreibung ihres restlichen Abends wird ein Cut
gemacht. Spannung pur, das sage ich euch, Freunde!
Sadie
berichtet, dass ihr Alltag schon bald in eine Routine übergeht und sie
viele Geschichten über die Familie von Ms Mary hört. Sie sinniert
darüber, ob ihr Leben besser gewesen wäre, wenn sie bei einer
liebevolleren Mutter aufgewachsen wäre. Wenn ich die Göre nicht so
verabscheuen würde, dann hätte ich vielleicht sogar Mitleid. Habe ich
aber nicht!
Der
Leser wird noch eine weitere Seite mit Sadies langweiligem Alltag
gequält. Wahrscheinlich würde mich so eine Erzählung überhaupt nicht
stören, aber da das hier „Sea Breeze“
ist und ich diese Buchreihe echt hasse stört es mich eben doch. Ich
komme nicht dagegen an, für mich klingt einfach jeder Satz unglaublich
selbstgefällig. Vielleicht steigere ich mich da ja auch rein, aber das
ist mir voll egal.
Es
ist jetzt also Sonntag und Sadie sitzt auf der Veranda und isst
Frühstück, als ihre Mutter ihr Gesellschaft leistet. Mama spielt eine
Runde Jammer-di-Jammer damit Naivchen ihr auch was zu essen macht. Ich
war zwar noch nie schwanger, aber ich möchte mal behaupten dass man sich
auch hochschwanger selber ein paar fucking Cornflakes machen kann. Aber
da Sadie die perfekte Perfektionstochter ist, macht sie ihrer Mama
natürlich das Frühstück.
Sadie
erzählt ihrer Mama, dass sie sich noch mit Marcus trifft und Jessica
macht es mir echt nicht leid ihr irgendwie Sympathie entgegenzubringen.
Dabei will ich die eigentlich mögen, einfach weil mir Sadie so
wahnsinnig auf die Eierstöcke geht. Aber nöö, Mama Jammerlappen muss ja
so dumme Sachen von sich geben wie: „Ich
kann’s nicht fassen, dass du lang genug mit jemandem gesprochen hast,
dass ihr Freunde geworden seid! Oder ist er auch so ein Eigenbrötler?“
(S-48-49) dazu muss ich jetzt nichts sagen oder? Oder doch? Ich
kann die nicht leiden. So, mehr sage ich nicht zu dem Thema, sonst
schreibe ich mich nur wieder in Rage. Ich hab die Alte echt fast genauso
sehr gefressen wie ihre Teufelsbrut!
Schließlich
verlegt Sadie noch ihr Erspartes, damit Mama das nicht heimlich
ausgeben kann. Also ehrlich ich frage mich, wen ich mehr hasse: diese
Göre, die sich über alles und jeden erhebt, aber immer jammert wie
absolut normal und sozial inkompetent sie ist. Oder die Art und Weise
wie die Mutter hier RTL alle Ehre macht. Zum Kotzen ist das! Wieso sind
die Eltern in diesen grottenschlechten Fickbüchern immer absolut zum
Würgen? Wo sind die normalen Eltern hin? Die sollen nicht sonst was für
Menschen sein. Aber normal! Miene Fresse, könnte ich ausrasten!
Kurz
darauf wird Sadie also von Marcus abgeholt. Noch haben die ein normales
Gespräch und das genieße ich mal für die ganzen drei Sekunden die das
anhält. Meine beiden neuen Freunde fahren zu einem Kumpel von Marcus und
da findet anscheinend eine Art Grillparty statt. Na ja, Lust auf noch
mehr seltsame Gestalten hab ich eigentlich mal gar nicht. Dafür das
Sadie sozial so inkompetent sein soll, ist die aber ziemlich schnell von
ihrem Kollegen eingeladen worden. Aber in Sea Breeze scheint es ja eh
ein bisschen anders zuzugehen.
Wir
erfahren dass Marcus’ bester Freund Rock heißt. Selten beschissener
Name, aber ich mag es eigentlich von Freundschaften zu lesen, die ein
bisschen länger als fünf Minuten dauern. Aber ich erwarte mal lieber gar
nichts, immerhin habe ich nicht vergessend dass die talentfreie
Softpornoqueen diesen Fetzen geschrieben hat. Des Weiteren erzählt
Marcus seiner neuen superduper Freundin, dass die später am Tag
Wasserski fahren wollen. War ja klar, dass die solche Hobbys haben. Ach
und Rock hat auch noch eine eigene Jacht. Sind also keine normal
Sterblichen. Kacken alle anscheinend tonnenweise Geld und Gold.
Naivchen
und Marcus (ich überlege mir noch einen herablassenden Spitznamen,
keine Sorge) kommen an ihrem Ziel an. Wir erfahren dass Marcus eine
Schwester hat und er fragt Sadie besorgt, ob sie denn Sonnencreme drauf
hat. Ich bin mega angeödet, ne? Jedes Mal wenn ich mich hinsetze sage
ich mir: „Okay, heute schreibst du dieses Kapitel zu Ende!“ oder „Jeden Tag bearbeitest du so 3–5 Seiten, so bleibst du immer im relativ gleichen Rhythmus.“
Ja, nichts da. Ich wusste den ganzen Sonntag nicht was ich machen soll.
Ich habe mich Todes gelangweilt, hab total unnützes Zeug gemacht, dumme
und sinnlose Gespräche mit meiner besten Freundin geführt. Und jetzt
will ich alles machen; lesen, Serien gucken, Fingernägel lackieren, mein
Berichtsheft schreiben, telefonieren (dabei hasse ich telefonieren)
oder Krümel aufsammeln. Es ist doch schon eine richtige Kunst dass Abbi
Glines es schafft, dass ich Mordskopfschmerzen bekomme.
Marcus
wird von seinen Freunden begrüßt, während diese Sadie anstarren. Der
Freundeskreis, welcher uns vorgestellt wird besteht bisher aus Rock,
Dwayne und Preston. Wir erfahren, dass die vier seit der zweiten Klassen
befreundet sind, seit diese sich geprügelt haben. Sadie ist sofort
berührt von der Freundschaft der Vier. Oder besser gesagt würde ich mal
behaupten dass sie sogar neidisch ist, da sie so etwas nie hatte. Kann
ich ehrlich gesagt irgendwo verstehen. Ich bin seit 18 Jahren mit meinen
Mädels befreundet und habe auch oft gehört, dass die Leute neidisch auf
uns sind.
Während
die vier Trantüten sich unterhalten kommt eine blonde Frau und
schlabbert Rock ab. Diese Dame wird uns als Trish vorgestellt, Rocks
Verlobte. Sag mal, wie alt sind die denn bitte? Marcus meinte er geht
aufs College. In Amerika ist es ja meist so, dass die das gleich nach
der Schule machen. Also wird der irgendwas zwischen 18 und 22 sein. Und
wenn Rock mit ihm auf der Grundschule war, dann wird der auch so in dem
Alter sein. Und dann ist der schon verlobt? Das ist jetzt keine Kritik,
ich kann sowas nur nicht verstehen. Da hab ich einfach andere Ansichten
was die Ehe in diesem Alter angeht. Verwerflich oder dumm finde ich das
überhaupt nicht, es ist halt nur einfach nicht die Art wie ich mein
Leben lebe.
Trish
lädt Sadie zu den anderen Mädels ein, doch Sadie entscheidet sich
stattdessen mit Marcus eine Runde schwimmen zu gehen. Aber erst nachdem
das Mädel eine halbe Seite ihre Unsicherheiten bezüglich ihres Körpers
geäußert hat. Mädchen, zieh doch einfach dein Kleid aus und geh’
schwimmen! Also ehrlich, immer diese Bedenken wie man aussehen könnte.
Wem’s nicht gefällt der soll halt nicht gucken.
Nach
einer Runde schwimmen gehen die beiden dann Essen. Und Sadie fragt
sich, ob sie vielleicht doch nicht eine so miese Persönlichkeit hat wie
ihre Mutter ihr immer weismachen will. Alter, was hat die für eine
Mutter? Okay, ich kann natürlich immer nur von mir reden. Und ich hatte
an sich nie Probleme Freundschaften zu schließen. Auch wenn es mal in
einem Lebensabschnitt sozial nicht so gut lief, hatte ich immer meine
Mädels auf die ich zählen konnte. Aber egal wie mies es lief, meine
Eltern haben mir nie fehlende soziale Fähigkeiten vorgeworfen. Also
echt, sollte man sein Kind nicht unterstützen und ihm helfen sich so gut
wie möglich zu entfalten? Bei so einer Mutter kann ja nur so eine
nervende Rotzgöre rauskommen.
Im
Schatten sitzend essen Sadie und Marcus dann und es wird kurz das Alter
der Clique angesprochen. Also bisher nur das Sadie die Jüngste ist.
Mich würde aber mal interessieren wie alt die anderen sind. Wir erfahren
noch dass Preston sich anscheinend in Sadie verguckt hat und es kommt
diese typische Szene in der Sadie sagt, dass sie das nicht verstehen
kann. Mit all den hübschen Mädels am Strand. Marcus fragt sie ob sie
wirklich denkt, dass sie nicht mithalten kann. Ja, Sadie ist der pure
Sex auf zwei Beinen, ich hab’s geschnallt! Wo kämen wir auch hin, wenn
eine von diesen perfekten Protagonistinnen mal drei Kilo zu viel auf den
Rippen hätte oder unreine Haut. Sowas gibt es ja in diesen New Adult
Romanen nie.
Das Kapitel endet damit, dass Marcus seiner neuen Flamme beteuert dass sie „höllisch sexy“ (S. 57, Z. 33) Beine hat und für immer so „süß und unschuldig“ (S. 57, 32)
bleiben soll. Zum Glück habe ich bis auf Kaffee noch nichts zu mir
genommen. Da kommt einem ja alles hoch, bei diesem Geschleime!
Das
nächste Kapitel ist dann wieder aus Jax’ Sicht. Also die ganzen
anderthalb Seiten die seine Kapitel bis jetzt beinhaltet haben. Oh man,
ich kann es kaum erwarten. Da ist alles andere in meinem Leben
uninteressant, wenn ich nicht „Sea Breeze“ lesen kann!
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