Montag, 12. Dezember 2016

| Let's Read | Sea Breeze 01: Breathe


3. Kapitel (S. 41 – 58) || Sadie POV


Wollen wir doch mal rausfinden was das nächste Kapitel zu bieten hat. Ich frage mich ja schon ein bisschen für welche Altersklasse dieses Buch eigentlich bestimmt sein soll. Nicht mal ohne diese sinnlose Insta-Love könnte ich dem Schreibstil oder dem Aufbau der Geschichte etwas abgewinnen. Aber egal, auf geht’s …

Das Kapitel beginnt damit, dass Sadie die Unterhaltung, welche sie mit Jax gehabt hat, nochmal für Marcus zusammenfasst. Als würde der Leser unter Gedächtnisverkalkung leiden und sich nicht daran erinnern. Ausgehend von Marcus’ Gesichtsausdruck, kann er sich nicht vorstellen das Jax nun kein Interesse mehr an Sadie zeigt, wie unser Naivchen vermutet. Jaja, weil auch jeder auf sie steht. Ich meine, klar, Jax steht auf sie. Ist ja wohl mal mehr als offensichtlich. Aber einfach diese Annahme dass sowieso jeder auf sie steht, geht mir mega auf den Sack. Nach diesem tiefgründigen Gespräch hat Sadie dann Feierabend.

Und wie das halt in diesen Büchern immer und immer wieder der Fall ist, kann der Typ es nicht gutheißen, dass die Frau alleine nach Hause geht. Weil, sie könnte ja am nächsten Dornenbusch mit der Tasche hängen bleiben. Also muss Marcus das Objekt seiner Begierde natürlich nach Hause bringen. Wo kämen wir auch hin, wenn die Frau alleine nach Hause fährt? Wobei, vielleicht ist das so doch besser. Bei diesem Buch würde dann nur ein verrückter Vergewaltiger auf den Straßen dieses ausgestorbenen Kuhkaffs rumlungern.

Es wird ein Cut gemacht, warum auch immer. Sadie und Marcus sitzen jetzt nämlich in Marcus’ Auto. Was natürlich ein Pick-Up sein muss. Ist wohl das Standartauto für diese besitzergreifenden Hinterwäldler. Ist euch das mal aufgefallen? In diesen grottenschlechten Fickbüchern haben alle Kerle (die sich nicht mit Geldscheinen den Arsch abwischen)miteinander einen Pick-Up. Alle!!! Jedenfalls, fragt Sadie ihren Chauffeur seit wann er in der Villa arbeitet.

Marcus antwortet, dass er erst seit letztem Jahr in der Villa arbeitet. Und fügt auch gleich hinzu, dass er eigentlich studiert und nur im Sommer im Kuhkaff ist. Sadie antwortet, dass nach dem Sommer ihr letztes Schuljahr losgeht. Das heißt, dass sie siebzehn ist. Das durchschnittliche Alter also um sich auf lächerliche und ekelhafte Art in den Teeniestar zu verlieben. Oh schau mal einer guck! Ich habe die restliche Handlung vorhergesagt!

„Du wirkst so viel älter als ein Senior an der Highschool. Im Grunde bist du sogar reifer als viele meiner Kommilitoninnen.“ (S. 43, Z. 26-28) Ah ja, das machst du bitte woran fest? An den ganzen zwei Stunden die du das Weib bereits kennst? An der wahnsinnig reifen Art wie sie einen Teller auf den Tisch gestellt hat? An der erwachsenen Aura, die sie ausstrahlt wenn sie dein Angebot, sie nach Hause zu fahren, annimmt? Was ist das? So ein kompletter Blödsinn! Wie will der nach zwei Stunden behaupten, dass sie so viel reifer ist? Ja, man kann eine gewisse Ausstrahlung haben, aber einen solchen Eindruck bzw. eine solche Aussage stützt das noch lange nicht.

Und Sadies Antwort? „Ich weiß. Ich war schon immer eine alte Frau im Körper eines Kindes.“ (S. 44, Z. 2-3) Was? Zur? Hölle? Ich möchte echt mal wissen woran man merkt dass sie so reif ist. Weil sie pünktlich zur Arbeit kommt? Weil sie ein Bücherregal mit einem Staubwedel putzen kann? Weil sie synchron mit einer anderen Person einen Teller auf den Tisch stellen kann? Alter, finde den Fehler! Ganz ehrlich, dass die Autorin sich selbst ernst nimmt will nicht in meinen Kopf rein!

Ich beiß’ gleich in die Tischkante! Sadie lässt sich nun einen ganzen Absatz darüber aus wie absolut besonders und unnormal ist. Weil sie nichts von Sommerromanzen versteht. Mäuschen, ich hatte mit siebzehn auch keine Sommerromanze. War ich deswegen ein normales Gör? Ja natürlich! Nur weil du arbeiten gehst und deine schwangere (!) Mutter unterstützt, bist du nichts Besonderes. Das ist ziemlich normal. Boah, wie ich diese Göre hasse, ne? Reinschlagen. Das möchte ich bei dieser Dummbratze machen!

Ihr könnte das jetzt nicht sehen, aber ich hab mir gerade verzweifelt die Haare rausgerupft. Sadie sagt sie hätte für ihr „seltsames Wesen“ (S. 44, Z. 25) noch nie ein Kompliment bekommen und Marcus sagt, dass es viel zu viele dumme und naive Mädchen in dem Alter gibt. Ich will nicht mehr. Dieses Eigenlob verursacht ’nen Brechreiz bei mir. Diese Schlüpperpiraten gehen mir gerade richtig heftig auf die Eierstöcke. Merkt man das?

Und zu allem Überfluss ist Sadie auch noch enttäuscht, dass sie keine Schmetterlinge im Bauch verspürt, wenn sie Marcus ansieht. Weil das auch total unnormal nach zwei Stunden ist. Sie hat Angst oberflächlich zu sein, weil sie sowas nur bei Jax verspürt …
meine Fresse, ich bin raus! Schluss für heute. Ich geh’ lieber arbeiten, acht Stunden lang Pizza verkaufen macht mehr Spaß als das hier …

Es führt wohl kein Weg dran vorbei, ich muss das hier weiterlesen (es ist tatsächlich der nächste Tag). Der Scheißefilter wurde entleert. Auf geht’s …
Marcus bringt Sadie also nach Hause, holt ihr Fahrrad von der Ladefläche und bietet ihr an, sie zukünftig immer nach Hause zu fahren, sollten die beiden zeitgleich Feierabend haben.

Sadie wird von ihrem Chauffeur auch sofort gefragt, ob die am Wochenende nicht mal was zusammen machen wollen. Er will ihr seine Freunde vorstellen. Och nee, nicht noch mehr von diesen Pappfiguren. Egal, da muss ich wohl durch. Sadie sagt zu.

Naivchen kommt nach Hause, findet ihre schlafende Mutter und deckt sie zu. Nach einer ausführlichen Beschreibung ihres restlichen Abends wird ein Cut gemacht. Spannung pur, das sage ich euch, Freunde!

Sadie berichtet, dass ihr Alltag schon bald in eine Routine übergeht und sie viele Geschichten über die Familie von Ms Mary hört. Sie sinniert darüber, ob ihr Leben besser gewesen wäre, wenn sie bei einer liebevolleren Mutter aufgewachsen wäre. Wenn ich die Göre nicht so verabscheuen würde, dann hätte ich vielleicht sogar Mitleid. Habe ich aber nicht!

Der Leser wird noch eine weitere Seite mit Sadies langweiligem Alltag gequält. Wahrscheinlich würde mich so eine Erzählung überhaupt nicht stören, aber da das hier „Sea Breeze“ ist und ich diese Buchreihe echt hasse stört es mich eben doch. Ich komme nicht dagegen an, für mich klingt einfach jeder Satz unglaublich selbstgefällig. Vielleicht steigere ich mich da ja auch rein, aber das ist mir voll egal.

Es ist jetzt also Sonntag und Sadie sitzt auf der Veranda und isst Frühstück, als ihre Mutter ihr Gesellschaft leistet. Mama spielt eine Runde Jammer-di-Jammer damit Naivchen ihr auch was zu essen macht. Ich war zwar noch nie schwanger, aber ich möchte mal behaupten dass man sich auch hochschwanger selber ein paar fucking Cornflakes machen kann. Aber da Sadie die perfekte Perfektionstochter ist, macht sie ihrer Mama natürlich das Frühstück.

Sadie erzählt ihrer Mama, dass sie sich noch mit Marcus trifft und Jessica macht es mir echt nicht leid ihr irgendwie Sympathie entgegenzubringen. Dabei will ich die eigentlich mögen, einfach weil mir Sadie so wahnsinnig auf die Eierstöcke geht. Aber nöö, Mama Jammerlappen muss ja so dumme Sachen von sich geben wie: „Ich kann’s nicht fassen, dass du lang genug mit jemandem gesprochen hast, dass ihr Freunde geworden seid! Oder ist er auch so ein Eigenbrötler?“ (S-48-49) dazu muss ich jetzt nichts sagen oder? Oder doch? Ich kann die nicht leiden. So, mehr sage ich nicht zu dem Thema, sonst schreibe ich mich nur wieder in Rage. Ich hab die Alte echt fast genauso sehr gefressen wie ihre Teufelsbrut!

Schließlich verlegt Sadie noch ihr Erspartes, damit Mama das nicht heimlich ausgeben kann. Also ehrlich ich frage mich, wen ich mehr hasse: diese Göre, die sich über alles und jeden erhebt, aber immer jammert wie absolut normal und sozial inkompetent sie ist. Oder die Art und Weise wie die Mutter hier RTL alle Ehre macht. Zum Kotzen ist das! Wieso sind die Eltern in diesen grottenschlechten Fickbüchern immer absolut zum Würgen? Wo sind die normalen Eltern hin? Die sollen nicht sonst was für Menschen sein. Aber normal! Miene Fresse, könnte ich ausrasten!

Kurz darauf wird Sadie also von Marcus abgeholt. Noch haben die ein normales Gespräch und das genieße ich mal für die ganzen drei Sekunden die das anhält. Meine beiden neuen Freunde fahren zu einem Kumpel von Marcus und da findet anscheinend eine Art Grillparty statt. Na ja, Lust auf noch mehr seltsame Gestalten hab ich eigentlich mal gar nicht. Dafür das Sadie sozial so inkompetent sein soll, ist die aber ziemlich schnell von ihrem Kollegen eingeladen worden. Aber in Sea Breeze scheint es ja eh ein bisschen anders zuzugehen.

Wir erfahren dass Marcus’ bester Freund Rock heißt. Selten beschissener Name, aber ich mag es eigentlich von Freundschaften zu lesen, die ein bisschen länger als fünf Minuten dauern. Aber ich erwarte mal lieber gar nichts, immerhin habe ich nicht vergessend dass die talentfreie Softpornoqueen diesen Fetzen geschrieben hat. Des Weiteren erzählt Marcus seiner neuen superduper Freundin, dass die später am Tag Wasserski fahren wollen. War ja klar, dass die solche Hobbys haben. Ach und Rock hat auch noch eine eigene Jacht. Sind also keine normal Sterblichen. Kacken alle anscheinend tonnenweise Geld und Gold.

Naivchen und Marcus (ich überlege mir noch einen herablassenden Spitznamen, keine Sorge) kommen an ihrem Ziel an. Wir erfahren dass Marcus eine Schwester hat und er fragt Sadie besorgt, ob sie denn Sonnencreme drauf hat. Ich bin mega angeödet, ne? Jedes Mal wenn ich mich hinsetze sage ich mir: „Okay, heute schreibst du dieses Kapitel zu Ende!“ oder „Jeden Tag bearbeitest du so 3–5 Seiten, so bleibst du immer im relativ gleichen Rhythmus.“ Ja, nichts da. Ich wusste den ganzen Sonntag nicht was ich machen soll. Ich habe mich Todes gelangweilt, hab total unnützes Zeug gemacht, dumme und sinnlose Gespräche mit meiner besten Freundin geführt. Und jetzt will ich alles machen; lesen, Serien gucken, Fingernägel lackieren, mein Berichtsheft schreiben, telefonieren (dabei hasse ich telefonieren) oder Krümel aufsammeln. Es ist doch schon eine richtige Kunst dass Abbi Glines es schafft, dass ich Mordskopfschmerzen bekomme.

Marcus wird von seinen Freunden begrüßt, während diese Sadie anstarren. Der Freundeskreis, welcher uns vorgestellt wird besteht bisher aus Rock, Dwayne und Preston. Wir erfahren, dass die vier seit der zweiten Klassen befreundet sind, seit diese sich geprügelt haben. Sadie ist sofort berührt von der Freundschaft der Vier. Oder besser gesagt würde ich mal behaupten dass sie sogar neidisch ist, da sie so etwas nie hatte. Kann ich ehrlich gesagt irgendwo verstehen. Ich bin seit 18 Jahren mit meinen Mädels befreundet und habe auch oft gehört, dass die Leute neidisch auf uns sind.

Während die vier Trantüten sich unterhalten kommt eine blonde Frau und schlabbert Rock ab. Diese Dame wird uns als Trish vorgestellt, Rocks Verlobte. Sag mal, wie alt sind die denn bitte? Marcus meinte er geht aufs College. In Amerika ist es ja meist so, dass die das gleich nach der Schule machen. Also wird der irgendwas zwischen 18 und 22 sein. Und wenn Rock mit ihm auf der Grundschule war, dann wird der auch so in dem Alter sein. Und dann ist der schon verlobt? Das ist jetzt keine Kritik, ich kann sowas nur nicht verstehen. Da hab ich einfach andere Ansichten was die Ehe in diesem Alter angeht. Verwerflich oder dumm finde ich das überhaupt nicht, es ist halt nur einfach nicht die Art wie ich mein Leben lebe.

Trish lädt Sadie zu den anderen Mädels ein, doch Sadie entscheidet sich stattdessen mit Marcus eine Runde schwimmen zu gehen. Aber erst nachdem das Mädel eine halbe Seite ihre Unsicherheiten bezüglich ihres Körpers geäußert hat. Mädchen, zieh doch einfach dein Kleid aus und geh’ schwimmen! Also ehrlich, immer diese Bedenken wie man aussehen könnte. Wem’s nicht gefällt der soll halt nicht gucken.

Nach einer Runde schwimmen gehen die beiden dann Essen. Und Sadie fragt sich, ob sie vielleicht doch nicht eine so miese Persönlichkeit hat wie ihre Mutter ihr immer weismachen will. Alter, was hat die für eine Mutter? Okay, ich kann natürlich immer nur von mir reden. Und ich hatte an sich nie Probleme Freundschaften zu schließen. Auch wenn es mal in einem Lebensabschnitt sozial nicht so gut lief, hatte ich immer meine Mädels auf die ich zählen konnte. Aber egal wie mies es lief, meine Eltern haben mir nie fehlende soziale Fähigkeiten vorgeworfen. Also echt, sollte man sein Kind nicht unterstützen und ihm helfen sich so gut wie möglich zu entfalten? Bei so einer Mutter kann ja nur so eine nervende Rotzgöre rauskommen.

Im Schatten sitzend essen Sadie und Marcus dann und es wird kurz das Alter der Clique angesprochen. Also bisher nur das Sadie die Jüngste ist. Mich würde aber mal interessieren wie alt die anderen sind. Wir erfahren noch dass Preston sich anscheinend in Sadie verguckt hat und es kommt diese typische Szene in der Sadie sagt, dass sie das nicht verstehen kann. Mit all den hübschen Mädels am Strand. Marcus fragt sie ob sie wirklich denkt, dass sie nicht mithalten kann. Ja, Sadie ist der pure Sex auf zwei Beinen, ich hab’s geschnallt! Wo kämen wir auch hin, wenn eine von diesen perfekten Protagonistinnen mal drei Kilo zu viel auf den Rippen hätte oder unreine Haut. Sowas gibt es ja in diesen New Adult Romanen nie.

Das Kapitel endet damit, dass Marcus seiner neuen Flamme beteuert dass sie „höllisch sexy“ (S. 57, Z. 33) Beine hat und für immer so süß und unschuldig“ (S. 57, 32) bleiben soll. Zum Glück habe ich bis auf Kaffee noch nichts zu mir genommen. Da kommt einem ja alles hoch, bei diesem Geschleime!

Das nächste Kapitel ist dann wieder aus Jax’ Sicht. Also die ganzen anderthalb Seiten die seine Kapitel bis jetzt beinhaltet haben. Oh man, ich kann es kaum erwarten. Da ist alles andere in meinem Leben uninteressant, wenn ich nicht „Sea Breeze“ lesen kann!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen