Montag, 28. Januar 2019

| Rezension | Monsters of Verity: Dieses wilde, wilde Lied


Fakten


Originaltitel: This Savage Song
Originalsprache: Englisch
Autor/in: Victoria Schwab
Erscheinungsdatum: 2016
Buchreihe: Our Dark Duet (erscheint im März 2019 auf Deutsch)
Seitenanzahl: 429 Seiten

deutsches Cover
englisches Cover



Inhalt


In der geteilten Metropole Verity City herrscht ein erbitterter Kampf ums Überleben. Denn jede neue Gewalttat der Menschen bringt leibhaftige Monster hervor, welche nachts den Bewohnern der Stadt auflauern ...
In dieser düsteren Welt treffen die Kinder der beiden verfeindeten Herrscher aufeinander: Kate, die den Drang hat, sich endlich gegenüber ihrem Vater zu beweisen. Und August, der jeden Tag damit ringt, seine wahre Identität zu verbergen – denn August ist ein Sunai, eine extrem seltene und sehr gefährliche Art von Monster. Als Kate eines Tages in einen Hinterhalt gerät, müssen die beiden gemeinsam fliehen. Doch wem kannst du noch trauen, wenn die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwinden?

Meine Meinung


Ich habe „Monsters of Verity“ auf Empfehlung gelesen und bereue es definitiv nicht. Das ausführliche Worldbuilding sorgt für einen etwas zähen Anfang, mit ihrem Schreibstil weiß Victoria Schwab allerdings über diese ersten Kapitel hinwegzuhelfen. Obwohl der Einstieg mir etwas schwerer fiel, möchte ich keineswegs das Wort langweilig in den Mund nehmen. Es dauert seine Zeit, bis der Leser die ganzen Eindrücke verarbeitet hat und sich in der Welt, die die Autorin hier geschaffen hat, zurecht findet.

Ein weiterer großer Pluspunkt, der mich schon von Anfang an bei der Stange hielt, war das Grundkonzept der Geschichte. Die grausamen Taten der Menschen entwickeln in dieser Geschichte nach geraumer Zeit ein Eigenleben und verdichten sich zu Schatten, welche sich dann wiederum zu Monstern/Dämonen, wie auch immer man es nennen möchte, entwickeln. Sie werden Corsai, Malchai und Sunai genannt. Letztere gelten als die schlimmsten von allen. Und hier zeigt die Autorin, ob beabsichtigt oder nicht, ganz hervorragend, wie engstirnig die Menschen unter anderem auch sind: was man nicht kennt und eventuell einem anderen moralischen Kompass folgt, ist automatisch böse.

Monsters of Verity“ wird abwechselnd aus der Sicht von August, einem Sunai, und Kate, einem Menschen, geschildert. Beide Charaktere funktionieren gut innerhalb der Geschichte. August' Sichtweise fand ich jedoch um einiges interessanter. Hier hätte es mir besser gefallen, wenn Victoria Schwab eine klarere Grenze zwischen den Menschen und den Sunai gezogen hätte. August denkt eigentlich wie ein Mensch und handelt auch dementsprechend. Und es mag zwar seinem Charakter entsprechen, da dieser ja menschlich sein möchte, er ist aber kein Mensch. Dieser Aspekt wäre vielleicht noch interessanter gewesen, wenn man einen deutlichen Unterschied im Denk – und Verhaltensmuster entdeckt hätte.

Mit Kate hatte ich anfangs meine Probleme. Sie wirkte mir zu aufgesetzt. Ihre Taten waren anfangs überzogen. Diese unausgereifte Mischung aus Abgestumpftheit und Emotionalität wollte nicht ganz passen und hat mir die Dame in der ersten Hälfte unsympathischer gemacht, als sie eigentlich gezeichnet ist. Erst zum Ende hin kam ich besser mit dem Charakter klar.

Ein klarer Pluspunkt ist jedoch die Dynamik von August und Kate. Im Duo haben die beiden mir außerordentlich gut gefallen. Ich danke der Autorin, dass sie sich hier keine erzwungene Liebesgeschichte aus dem Ärmel gezogen hat, sondern die Beziehung der Protagonisten, als das dargestellt hat, was sie ist und was auch am meisten Sinn macht: eine langsam aufkeimende Freundschaft, die sich jedoch vor allem noch im Bereich der Nutzgemeinschaft bewegt und sich langsam entwickelt.

Hat man die erste, etwas zähe, Hälfte des Buches geschafft, wird man mit einer umso spannenderen zweiten Hälfte belohnt. Die Ereignisse geben sich die Klinke in die Hand und keines davon ist von den Protagonisten aufgrund schierer Dummheit zu verantworten – was leider, viel zu häufig vorkommt. Jedoch konnte mich keine der Enthüllungen oder Plottwists wirklich überraschen. Sie waren die logische Konsequenz der vorangegangen Ereignisse. Zum Glück; es gibt nichts Schlimmeres, als Plottwists die einfach nur darauf ausgelegt sind den Leser zu schocken, egal ob das überhaupt Sinn ergibt oder nicht.

Fazit


Monsters of Verity“ ist definitiv gute Unterhaltung, mit einem interessanten Grundkonzept und guten Charaktere, die vor allem gemeinsam sehr gut funktionieren. Nach einem zähen Einsteig, der mit Informationen nur so vollgestopft ist, folgt ein spannender zweiter Teil, der Lust auf den zweiten Band macht.

4/5 Sternen


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