Freitag, 27. Juli 2018

| Rant | Scan - Im Visier des Feindes




Fakten

 
Originaltitel: Scan
Originalsprache: Englisch 
Autor: Walter Jury, Sarah Fine
Erscheinungsdatum: 2013
Buchreihe: Burn - Der Anfang vom Ende
Seitenanzahl: 398 Seiten
 

englisches Cover
deutsches Cover
 

Inhalt 

Junges Paar rennt durch die Weltgeschichte und entkommt einer tödlichen Situation nach der Anderen auf höchst unrealistische Art. Und Aliens gibt es auch, aber die tun niemandem was. Trotzdem werden sie gejagt.


Meine Meinung

Scan – Im Visier des Feindes“ war so ein Buch, welches ich mir spontan gekauft habe, weil es als Empfehlung bei Thalia auslag. Ich werde es wohl nie lernen, dass ich äußerst selten den Geschmack der reizenden Thaliamitarbeiter teile. Als ich anfing zu lesen, dachte ich mir noch, dass es nicht so schlimm ist, dass es plump geschrieben ist. Immerhin hatte ich die letzten sieben Tagen jämmerlich in meinem Bett geschwitzt und eine Bronchitis ausgehalten. Leichte Kost ist gut für ein geschwächtes Hirn, oder? Ja … Nein!

Wie bereits erwähnt, ist das Buch sehr einfach und plump geschrieben. Die gesamte Geschichte ist aus der Sicht des 16-jährigen Tate Archer geschildert. Der richtig nervtötend ist. Ernsthaft, ich habe den Burschen schon nach fünfzig Seiten so gehasst, dass ich hoffte, er würde einen langsamen, qualvollen Tod sterben. Ist leider nicht passiert.

Tate kann nämlich alles, weiß alles, sieht – selbstverständlich – aus wie Gottes Geschenk an die Frauenwelt, labert nur Scheiße zusammen und war auch sonst in jeder Hinsicht genauso nervtötend wie man es sich bei einem alles könnenden Protagonisten nur vorstellen kann. Er überlebt einen Frontalcrash mit nichts weiter als einem kleinen Schnitt in der Augenbraue, bastelt in einem fahrendem Auto mal eben aus Papier und Orangen eine verschissene Bombe, spricht 11 Sprachen fließend, beherrscht jeden Kampfsport von Ju-Jutsu bis „Einfach in die Fresse hauen“. Schule ist für den Jungen eh nur Zeitvertreib, weil er kann und weiß ja schon alles; vor allem hoch komplizierte Mathematik und Chemie ist für ihn so einfach wie sich den verwöhnten Arsch abzuwischen.

Der ganze Spaß geht bei einem Wettbewerb des Ju-Jutsu los; Tate lässt auf den ersten Seiten gleich seine grenzenlose Arroganz durchsickern. Glücklicherweise, wird er von seinem Gegner ordentlich vermöbelt. Dann wird er von seiner Freundin Christina abgeholt. Die zwar um einiges erträglicher war als ihr Macker, aber wirklich sympathisch war sie mir auch nicht. Was aber auch daran liegen kann, dass ich es nicht interessant finde, mir fünfmal pro Kapitel reinziehen zu müssen, wie absolut wunderschön die Dame ist und dass Tate ja gar nicht fassen kann, was sie nur an ihm findet und yada yada yada.

Ist Kampfsport-Kalle dann zu Hause, wird er auch gleich von seinem Vater voll gelappt. Sein Vater ist sowieso komisch; der zwingt seinen Sohn wie bescheuert sonste was zu lernen und Kampfsport zu beherrschen, erzählt seiner Brut, aber nicht mal was denn jetzt genau der Grund dafür ist. Das geht Tate auch ziemlich auf die Nüsse, aber im Endeffekt nimmt er es einfach hin, dass er jeden Tag um vier Uhr aufstehen soll und nur Nüsse und Pulver zu Fressen kriegt.

Der Papa von Kampfsport-Kalle ist irgendeine Art Wissenschaftler und hat in seiner kleinen New Yorker Wohnung selbstverständlich ein vollausgestattetes, hochmodernes Labor im Keller, in das er nur mithilfe eines Daumenabdrucks reinkommt. Tate kennt alle Tricks und kommt mithilfe eines Klebestreifens, auf dem der Fingerabdruck seines Papis ist, in sein Labor rein. Das zeigt er seiner Freundin. Dort wird dann ordentlich rumgemacht und halb auf einem der Tische geknattert. Nachdem die jugendlichen Hormone unter Kontrolle gebracht wurden entdeckt das Dummbratzen Duo einen Scanner, der bei Tate die Farbe Blau anzeigt, bei Christina die Farbe Rot.

Und weil Tate ein dummes Gör ist, klaut er die Erfindung seines Vaters und nimmt es mit zur Schule. Weil Plot. Dort dreht dann seine beste Atze Will, der davor und danach nie wieder vorkommt, ein bisschen durch, klaut es seinem Kumpel und rennt damit wie ein gestörtes Kind durch die Cafeteria, nervt tierisch rum und freut sich über seine eigene Blödheit. Und dann geht der Schwachsinn erst richtig los.

Plötzlich kommen irgendwelche Typen in Begleitung der Polizei, machen einen Aufstand und aus dem Nichts taucht auch Papa Kampsport-Kalle auf. Der flieht mit seinem Sohn und dessen Freundin, selbstverständlich unter starkem Beschuss. Papa wird getroffen und brabbelt noch ein paar letzte Worte, die zu keinem Zeitpunkt der Geschichte Sinn ergeben, dann röchelt er noch ein bisschen, bevor er ins Gras beißt.

Als ein Anruf auf dem Handy seines Vaters eingeht, beschließt Tate sich mit dem Anrufer zu treffen. Weil man sich ja immer mit fremden Menschen trifft, nachdem der Vater abgeknallt wurde und ganz offensichtlich einen Haufen Feinde hatte. Das Treffen verläuft auch nicht so gut; der Typ – ich habe vergessen wie der hieß – ballert ein bisschen rum. Tate und Christina werden, selbstverständlich, nicht mal ansatzweise getroffen von herumfliegenden Kugeln und dann taucht die Mama von Kampfsport-Kalle auf. Weil Plot.

Ich habe ehrlich gesagt vergessen, ob das vorher schon gesagt wurde oder ob die Mutter das erklärt hat, aber egal, ich hatte Fieber, also verzeiht mir. Jedenfalls, geht es im Endeffekt darum, dass die Erde vor vierhundert Jahren von Aliens bevölkert wurde. Und der Scanner erkennt die. Blaues Licht heißt, dass das ein Mensch ist. Rotes Licht heißt, dass das ein Alien ist, die Spezies wird H2 genannt. Christina ist also ein Alien; es wird allerdings betont, dass die H2 nicht mal wissen, dass sie keine Menschen sind und sich im Grunde auch nicht von Menschen unterscheiden. Bei dem Teil der Erklärung hat Tate aber anscheinend sein Spiegelbild betrachtet, denn der beschuldigt seine Freundin – die der Grund ist, warum er noch nicht abgenippelt ist – mit den Bösen gemeinsame Sache zu machen. Das restliche Buch über, versucht er sich übrigens bei ihr zu entschuldigen, es kommt aber immer was dazwischen. Weil Drama.

Nach einer Verfolgungsjagd, bei der Tate Bomben aus Orangen und Papier bastelt … ja, das ist wirklich passiert, das hab ich mir nicht als übertriebenes Beispiel ausgedacht … und selbstverständlich aus einem fahrenden Auto, welches mit mindestens 100 Sachen die Autobahn runterbrettert, treffsicher die anderen Autos abwirft und sie alle miteinander quasi umbringt. Christina wird von einer Kugel am Kopf getroffen; natürlich nur ein Streifschuss und im Endeffekt nichts Schlimmes. Weil Drama.

Die landen in irgendeiner Kommune, Sekte oder was auch immer das war. Es gibt auf der Welt, nämlich nur noch 50 menschliche Familien. Tates Familie gehört dazu, ebenso – ich hab den Namen vergessen. Nennen wir sie Familie Inzest. Das ist keine fiese Übertreibung; die betreiben in dem Dorf wirklich Inzest! Christina wird zusammengeflickt, Familie Inzest sieht man auch an, dass das Familie Inzest ist, und beim Abendessen benutzt Vorsitzender Inzest den Scanner. Alle sehen, dass das Ding rot aufleuchtet bei Christina. Die rasten komplett aus und wollen sie lynchen; wegen einer Farbe, ne? Sie wurde aber von allen noch gemocht, bevor der Scanner aufleuchtete.

Tate, Christina und Mama müssen fliehen. Mal wieder. Beziehungsweise „verhandeln“ sie mit Vorsitzender Inzest, dass sie gehen können. Sie wollen ja nichts Böses und yada yada yada. Der Typ will nur den Scanner behalten. Tate geht zurück, um das Ding zu holen, schafft er natürlich auch und die tuckern zu einem Freund der Mutter. Der ist natürlich alles andere als hilfreich, Mutti wird angeschossen und Tate und Cristina müssen weiter fliehen.

Sie kommen an einem Supermarkt an, dort werden sie dann von den Verfolgern eingeholt. Und Tate bastelt irgendeinen Superkleber zusammen, der dich sofort irgendwo festklebt? Ganz ehrlich, ich habe das Ende nur überflogen, das wurde mir ein bisschen zu dämlich.
Jedenfalls, war da aber wirklich irgendwas mit einem Kleber! Tate und Christina gewinnen den Kampf, weil ist ja normal, dass zwei Jugendliche einen Kampf gegen mehrere bestens ausgebildete und bewaffnete Erwachsene gewinnen.

 

Fazit


Am Ende bemerken sie, dass der Scanner verschwunden ist. Ende. Es gibt noch einen zweiten Teil, aber den tue ich mir garantiert nicht an. Der erste Teil war schon schlimm genug.

 
1/5 Sternen

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