Donnerstag, 25. Juni 2015

| Rezension | Sommerflüstern


Fakten

Originaltitel: Sommerflüstern 
Originalsprache: Deutsch
Autor:
Tanja Voosen
Fortsetzungen: Herbstträume (voraussichtlich Oktober 2015)
Seitenanzahl:
365 Seiten


 
deutsches Cover

Inhalt

Fange an deinen Lieblingssong zu hassen! Als Taylor an ihrer neuen High School diese merkwürdige Botschaft in ihrem Spind vorfindet, weiß sie zunächst einmal nichts damit anzufangen. Bis sie Monate später auf Hunter Reeves trifft, der nach längerer Abwesenheit seinen – ihren! – Spind wiederhaben will. War die Botschaft etwa für ihn bestimmt? Als sich der Spruch dann noch als Code herausstellt, der zu weiteren Hinweisen führt, ist Taylors Interesse geweckt. Und Hunters auch. Aber seines gilt eher Taylor als der aufkommenden Schnitzeljagd…


Meine Meinung

Taylor ist eine Einzelgängerin, hat eine starke Persönlichkeit und ihre Aussagen triefen nur so vor Sarkasmus. Also, ein Hauptcharakter nach meinem Geschmack. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und beweist sich immer wieder verbal gegen ihre Gesprächspartner und zieht dabei noch das ein oder andere Klischee ins Lächerliche. Herrlich! Vor allem, wenn Taylor und Hunter aufeinandertreffen und ein Wortgefecht das Nächste jagt. Es kam durchaus vor, dass ich lachend im Bett lag oder mir ein Grinsen verkneifen musste, weil ich in der Öffentlichkeit war.

Es war zur Abwechselung wirklich mal erfrischend von einem männlichen Protagonisten zu lesen, der nicht an psychotischen Stimmungsschwankungen leidet und immer wieder unheilvoll murmelt, die weibliche Hauptprotagonisten muss sich unbedingt von ihm fernhalten. Was ich als großen Pluspunkt zähle ist hier mal die Tatsache, dass es diesmal die Frau ist, die erst auftauen muss. Denn, auch das gibt es! Alles in allem ist Hunter eigentlich ein sehr sympathischer Charakter, auch wenn ich etwas gebraucht habe um mit ihm warm zu werden.

Wie es auch nicht anders sein sollte, haben beide das ein oder andere in ihrer Vergangenheit schon mitgemacht, was auch vollkommen normal ist. Kein Mensch hat nicht mindestens ein einschneidendes Erlebnis gehabt. Wo mir Taylors Vergangenheit beziehungsweise ihr Umgang mit dieser und die Bewältigung davon mir wirklich außerordentlich gut gefallen hat, so wurde mir Hunters Storyline zum Ende hin doch einen Ticken zu abgedreht, was vor allem der Tatsache gewidmet war, dass es völlig aus dem nichts kam. Im einen Moment werden noch Hinweise gejagt und dann kam das! Das heißt nicht, dass ich diese Wendung furchtbar schlecht fand, ich fand es nur überraschend und irgendwie nicht ganz passend.

Im Mittelteil ist der Plot der Schnitzeljagd etwas in den Hintergrund gerückt, was für mich persönlich aber nicht so tragisch war. Ich fand den Teil mit den Hinweisen zwar interessant, aber Taylor und Hunter haben die Story auch ohne diese Schnitzeljagd unterhaltsam und interessant gemacht. Ich würde auch ein komplettes Buch lesen in denen die Beiden sich einfach nur zoffen. Ich kann es nicht oft genug sagen: diese Stellen sind pures Gold!

Es war erfrischend, dass es keine lächerliche Jagd gab und die Protagonisten ewig hin und her getanzt sind, bis sie sich mal etwas näher gekommen sind. Auch wenn Taylor sich anfangs sträubt, so ändert sie ihre Meinung in einem angemessenem Tempo mit realistischen Veränderungen im Denkmuster und nicht in einem Affentempo das einem schlecht dabei wird.

Neben den Hauptcharakteren und dem humorvollen Schreibstil kann das Buch auch mit seinen Nebencharakteren punkten. Vor Allem Taylors Schwester, Lucy, fand ich toll. Ein Buch aus Lucys Sichtweise würde ich sofort lesen. Das Mädchen hat einfach was an sich, was sie mir unglaublich sympathisch gemacht hat. Des Weiteren haben Taylor und Lucy eine realistische Geschwisterbeziehung. Sie lieben sich und sind immer füreinander da, aber sind auch mal durchaus dazu im Stande Entscheidungen alleine zu treffen und etwas alleine zu machen. Das andere Superlativ ist sind ja gerne mal Geschwister die sich abgrundtief hassen.

Bei all diesen starken Charakteren und Lachanfällen im Minutentakt, kann ich problemlos über das doch leicht abgedrehte Ende hinwegsehen, weil die Geschichte durch die Leichtigkeit, Ehrlichkeit und den Humor getragen wird und auch in diesen Bereichen definitiv punkten kann.

Fazit

Sommerflüstern“ ist ein humorvoller Contemporary Roman, der vor allem durch seine Charaktere und den Schreibstil der Autoren punkten kann. Es ist eine erfrischende Story, der es dennoch nicht an Tiefe fehlt und einfach nur Spaß macht. Erstklassige Unterhaltung!




5/5 Sternen



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