Donnerstag, 1. September 2016

| Rezension | Harry Potter und der Halbblutprinz


 

Fakten 

 
Originaltitel: Harry Potter and the half-blood prince
Originalsprache: Englisch
Autor: J. K. Rowling
Erscheinungsdatum: 2005
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes
Seitenanzahl: 656 Seiten
 
 
 
deutsches Cover
UK Cover
 
US Cover
Inhalt 
 
Seit Voldemort, der gefährlichste schwarze Magier aller Zeiten, zurückgekehrt ist, herrschen Aufruhr und Gewalt in der magischen Welt. Als Harry Potter und seine Freunde Ron und Hermine zu ihrem sechsten Schuljahr nach Hogwarts kommen, gelten strengste Sicherheitsmaßnahmen in der Zauberschule. Dumbledore will seine Schützlinge vor dem Zugriff des Bösen bewahren. Um Harry zu wappnen, erforscht er mit ihm die Geschichte des Dunklen Lords. Ob auch Harrys Zaubertrankbuch, das früher einem »Halbblutprinzen« gehörte, ihm helfen kann? Nur ein Detail fehlt, das Harry finden muss, dann liegt das Geheimnis um Voldemort offen. Dumbledore führt ihn, doch im alles entscheidenden Moment ist der Halbblutprinz zur Stelle und zeigt sein wahres Gesicht.
"Wieder einmal begreift Lord Voldemort nicht, dass es viel schrecklichere Dinge gint als körperliche Verletzunge." - Albus Dumbledore, S. 564

Meine Meinung

 

Diesmal fängt die Geschichte etwas anders an; „Harry Potter und der Halbblutprinz“ beginnt mit einem Gespräch zwischen dem Premierminister und dem Zaubereiminister, in dem der Sommer, der zwischen den Büchern liegt, zusammengefasst wird. Ich empfinde das als interessantes Mittel um zu verdeutlichen, dass die Lage nun immer ernster wird. Außerdem, bemerkt der Leser dass die Zusammenarbeit beider Welten eher auf einem Pflichtgefühl basiert und widerwillig passiert.

Kurz darauf geht es dann auch gleich mit Dumbledore los, der, auf seine eigene Art, die Dursleys erstmal richtig schön zur Sau macht um anschließend Harry auszunutzen. Das macht er ja immer, deswegen ist man daran schon gewöhnt und man möchte Harry am liebsten schlagen, weil er das stillschweigend hinnimmt und sich damit abfindet. Sobald man im Fuchsbau ist entsteht eine vollkommen andere Stimmung, die irgendwie fröhlicher ist, trotz des bedrohlichen Untertons, der ja schon seit dem Vorgänger in der Geschichte zu finden ist. J.K. Rowling streut immer wieder Nebensätze oder Kleinigkeiten ein, damit man immer wieder daran erinnert wird, dass die Lage ernst ist und man kurz vorm Krieg steht.

Egal, in welchem Setting man sich befindet das komplette Buch hat irgendwie einen Touch Jugendbuch. Nicht, dass das schlimm wäre, es fällt mir in diesem Teil nur immer besonders auf. Die Charaktere sind nun endgültig in der Pubertät angekommen und zwar alle von ihnen. Irgendwie ist das aber ganz lustig, weil sie stellenweise voll unwichtige Sachen aufbauschen, obwohl die echt andere, viel größere, Probleme haben. Vor allem Ron ist in diesem Band die Zicke vom Dienst. Gott, ist das 'ne Dramaqueen. In diesem Punkt finde ich es gut, dass weder Harry noch Hermine sich das Gefallen lassen und ihn immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen, anstatt sich stillschweigend anpöbeln zu lassen. Die Beiden sind zwar auch nicht ohne, aber anscheinend darf nur jeweils einer pro Buch so drauf sein. Allgemein spielt die Freundschaft der drei wieder eine sehr große Rolle und scheint noch mehr Szenen zu beherrschen als vorher. Wer es bis jetzt noch nicht geschnallt hat, wird spätestens jetzt bemerken, dass es darauf hinausläuft dass die drei zusammen die gefährlichsten und schwersten Schritte gehen werden.

Ebenfalls ein sehr großes Thema ist der Schulalltag. Es kommt mir so vor als wäre er wieder mehr Bestandteil der Handlung als im vorherigen Band. Die ganze Sache mit dem Buch des Halbblutprinzen führt dann zu einigem Rätselraten und wenn Harry und Hermine sich wegen des Buches anzicken wie Geschwister führt das auch zu dem einen oder anderem Lacher. Auch, wenn es mir sehr schwerfällt zu glauben, dass man wegen eines Buches gleich Klassenbester wird. Kann ja sein, dass es hilft, aber sollte man nicht dennoch ein Talent in dem Bereich haben? Ja, Harry war jetzt nicht die Dummbratze vom Dienst und die schlechten Noten in dem Fach lagen ja größtenteils an Snape und stellenweise an Harrys Faulheit. Aber, dass er auf einmal der Mordsüberflieger ist? Bessere Note, ja okay … aber das absolute Genie in einem Fach für das er sich sonst einen feuchten Furz interessiert hat? Ich weiß ja nicht.

Eine Sache die mir aber wirklich gegen den Strich ging, war die Sache mit Malfoy. Ja, Harry hat sich in der Vergangenheit in seinen Hass gegenüber Personen hineingesteigert. Aber in allen vorherigen Büchern wurde immer wieder bewiesen, dass er in vielen Vermutungen richtig liegt und die Vergangenheit hat gezeigt dass er recht hat und einen Riecher dafür hat, etwas zu erkennen was irgendwie verdächtig aussieht oder ähnliches. Das gesamte vorherige Buch handelte davon, dass er Recht hat! Wieso nimmt ihn niemand, allen voran seinen besten Freunden, ernst? Was soll der Scheiß? Gib' fünf Harry! Ich weiß wie es dir geht. Auf mich hört auch nie jemand, obwohl meine Erfolgsquote in den letzten drei Jahren bei 100% liegt!

In „Harry Potter und der Halbblutprinz“ wird endlich auch mal Voldemorts Vergangenheit beleuchtet und die finde ich echt interessant. Was mir so gut gefällt? Dass er einfach mal böse ist! Ja, gut, er hat's nicht einfach gehabt, aber es kommt mal nicht der ganze ausgelutschte Kram von wegen traurige Kindheit. Er ist so wie er ist, weil er auf der einen Seite sich für eine Richtung entschieden hat und weil er von Natur aus einfach böse ist. Man darf nicht vergessen, dass er nicht auf „herkömmlichen“ Wege gezeugt wurde. Mir gefällt das richtig gut, dass wir hier keine verkrüppelte Seele und eine ach so traurige Vergangenheit haben. Er ist Böse. Punkt. Aus. Ende.

Das Ende ist dann überraschend und enorm wichtig für die nachfolgende Handlung. Der ganze Aufbau dieser Szene hat mir unheimlich gut gefallen und auch die darauffolgenden Auswirkungen … das hat J.K. Rowling mal wieder bewiesen was sie drauf hat. Die letzten Seiten legen dann den Grundstein für die Handlung des letzten Buches und machen mehr als Lust auf den nächsten und letzten Teil.

Fazit 


Gut, besser, Harry Potter. Auch „Harry Potter und der Halbblutprinz“ macht Spaß. Die Handlung kommt voran, es wird immer mehr enthüllt und man reimt sich alles schön, während des Lesens, zusammen. Die Protagonisten sind nicht fehlerfrei, aber das macht sie greifbarer und realistischer. Man hat sofort Lust auf den letzten Teil und genau das mache ich jetzt auch.
 

5/5 Sternen

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